Ab in die Natur: Hier lernen Schüler den Wald kennen
«Wer als Kind einen persönlichen Bezug zum Wald aufbaut, trägt später eher Sorge zur Natur», sagt der pensionierte Förster Philipp Vock. Er hat deshalb vor 20 Jahren die Waldschule ins Leben gerufen.
Blauer Himmel, Vogelgezwitscher und schattenspendende Bäume. Die Vertreter aus Politik, Behörden und Schule waren vergangene Woche gerne zum Suppenessen in die Waldschule gekommen, um das Jubiläum zu feiern. «Was gibt es Schöneres, als bei diesem Wetter in den Wald zu gehen», so Samuel Kern, Geschäftsleiter der Schule.
So geht es auch den rund 500 Schülern und ihren Lehrpersonen, die jährlich einzelne Tage oder Projektwochen im Waldschulzimmer an der Lägern verbringen und von Waldpädagogen und Forstmitarbeitern die Natur vermittelt bekommen.
«Die Waldschule hat vor 20 Jahren als Pilotprojekt gestartet und ist extrem erfolgreich», so der Wettinger Gemeindeammann Roland Kuster. Es sei dem Gemeinderat deshalb nicht schwergefallen, die Weiterführung der mittlerweile zertifizierten Waldschule vor sechs Jahren zu bewilligen. Finanziert wird sie durch die Ortsbürger und übers Schulbudget.
Einfach mal einen Baum umarmen
Die Kindergärtler bis Viertklässler werden im Wald geschult. Dem mittlerweile pensionierten Förster Philipp Vock war wichtig, dass die Kinder die Natur mit allen Sinnen erleben. «Sie sollen auch mal einen Baumstamm umarmen, um die Rinde zu spüren», so Vock.
Die Kinder freuts. «Der Wald ist ein Ort für Kinder. Gerade die zappeligen Kinder sind wohler hier», bestätigt Lehrerin Regina Billeter, die letzte Woche mit ihren Drittklässlern in der Waldschule war. Für einmal übten die Kinder nicht Mathe, sondern probierten aus, wie sich der Waldboden barfuss anfühlt und wie die auf dem Feuer gekochte Suppe schmeckt.