Naturschutzpreis geht nach Wettingen

Der renommierte Walder-Preis geht an den ehemaligen Wettinger Revierförster Philipp Vock. Er hat über die Jahre zahlreiche Naturschutzprojekte initiiert. Zum Beispiel die Waldschule.

Hier ist sein Refugium: Philipp Vock inmitten des Wettinger Walds. (Bild: zVg)
Hier ist sein Refugium: Philipp Vock inmitten des Wettinger Walds. (Bild: zVg)

Philipp Vock aus Wettingen hat den höchstdotierten Naturschutzpreis der Nordwestschweiz erhalten. Im Forstwerkhof in Wettingen wurde dem 69-Jährigen vorgestern die mit 50000 Franken dotierte Auszeichnung für seinen wichtigen Beitrag zur Umsetzung von Naturschutzanliegen und den Aufbau der Wettinger Waldschule verliehen. Er sagt: «Den Walder-Preis sehe ich als krönenden Abschluss meiner Tätigkeit im Bereich Naturschutz und Waldpädagogik.» Lisa Eggenschwiler von der Hermann und Elisabeth Walder-Bachmann-Stiftung ergänzt: «Philipp Vock war im Waldnaturschutz nicht nur ein Pionier, sondern hat den grossen Einsatz während Jahrzehnten mit viel Herzblut weitergeführt.»

Leidenschaftlicher Naturschützer

Rund 37 Jahre hat Philipp Vock als Revierförster in Wettingen gewirkt und dabei viele Spuren hinterlassen. Unter anderem entstand 1998 das Naturwaldreservat auf Initiative von Vock – es ist das älteste Naturwaldreservat im Kanton Aargau und umfasst heute rund 109 Hektaren. Im Naturwaldreservat werden Bäume alt, sterben ab und bieten als Totholz unzähligen Pilzen, Flechten, Insekten und anderen Organismen einen wertvollen Lebensraum. Auf Vocks Initiative hin wurden im Laufe der Jahre zahlreiche weitere Naturschutzprojekte im Wald umgesetzt. Dass die Region Wettingen im Waldnaturschutz seit Jahrzehnten so stark ist, ist massgeblich Vocks feinem Gespür für den Wert der Natur, seinem breiten Fachwissen und unermüdlichen Engagement zu verdanken.

Schulzimmer mit Blätterdach

Vor etwas mehr als 20 Jahren hat Vock ein weiteres Pionierprojekt lanciert: die Wettinger Waldschule. Damit die Kinder einen Bezug zur Natur und zum Wald bekommen, gründete er 1998 die Waldschule mit der Absicht, die Kinder den Wald mit allen Sinnen erleben zu lassen.

Vocks Überzeugung: Wenn man etwas näher kennt, dann ist man auch bereit, sich dafür einzusetzen und Sorge dazu zu tragen. Das Pilotprojekt wurde ein voller Erfolg. Mittlerweile ist die Waldschule zertifiziert und wird von der Gemeinde Wettingen und den Schulen finanziert. Rund 750 Schulkinder besuchen jährlich den Wald und erleben ihn als wertvollen Lebensraum. Unter der Leitung von Waldpädagogen und Forstmitarbeitern lernen sie viel über die Tiere und den Wald. Philipp Vock hat die Waldschule während 20 Jahren mit Herzblut geleitet.

Ausserordentliches Engagement

Auch in der Forstwartausbildung hat sich Vock im Gebiet der Umweltbildung ausserordentlich engagiert. Während 20 Jahren war er Naturschutzbeauftragter der Einwohnergemeinde Wettingen. Auch nach seiner Frühpensionierung blieb Vock engagiert: Er leitete die Waldschule bis Ende 2018 weiter und amtierte mehrere Jahre gemeinsam mit Walter Schneider als Naturschutzbeauftragter der Gemeinde Würenlos. Bei den Waldschultagen in Neuenhof ist er noch bis Ende 2022 als Kursleiter aktiv. Mit seinem grossen Engagement für den Naturschutz und dem Aufbau der Wettinger Waldschule hat Vock massgebliche Beiträge zu wichtigen Nachhaltigkeitsthemen geleistet, die weit über seine berufliche Laufbahn hinaus Bestand haben werden.

Walder-Preis

Seit 2002 vergibt die Hermann und Elisabeth Walder-Bachmann-Stiftung den höchstdotierten Naturschutzpreis der Nordwestschweiz. 2021 wurde die begehrte Auszeichnung zum19. Mal verliehen.

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