Sie will im Handball hoch hinaus

Handballerin Joana Oldani gewann im Juni mit den FU16-Elite-Juniorinnen des LK Zug den Schweizer-Meister-Titel. Die Wettingerin hofft, den Sprung ins Nationalkader zu schaffen.

Ehrgeizige Sportlerin: Joana Oldani träumt von weiteren Erfolgen im Handball und arbeitet hart dafür.zVg
Ehrgeizige Sportlerin: Joana Oldani träumt von weiteren Erfolgen im Handball und arbeitet hart dafür.zVg

Das Team stand mit vier Goals im Rückstand nach dem Hinspiel in Herzogenbuchsee, doch Joana Oldani und ihre Handball-Kolleginnen der FU16-Elite-Juniorinnen des LK Zug wendeten das Blatt beim Rückspiel in Muri AG und besiegten am 13. Juni das Team des HV Herzogenbuchsee mit 33 zu 25 Punkten. «Wir haben einen sehr guten Teamzusammenhalt und haben an uns geglaubt. Das hat es am Schluss ausgemacht», sagt Joana Oldani.

«Zu verdanken haben wir den Sieg natürlich auch unserem Trainer Thomas Huber. Er hört nach dieser Saison auf und es war für ihn ein besonderes Geschenk, dass wir in seiner Heimat Muri gewonnen haben», fügt die Wettingerin an. Es ist ihr grösster sportlicher Erfolg in ihrer bisherigen Handball-Karriere.

Damit gerechnet hätte sie vor einem Jahr noch nicht. «Für mich ist dieser Sieg etwas Spezielles. Ich spiele erst seit einem Jahr in Zug. Zuvor war ich beim HSG Aargau Ost, einem Inter-Team, das eine Stufe unter dem Elite-Team in Zug liegt. Ich habe ein Jahr lang fast jeden Tag in der Halle und zweimal pro Woche im Kraftraum trainiert. Dass mein Einsatz nun so belohnt wird, ist mega cool. Ich habe mich glaube ich noch nie so gefreut», sagt die 16-Jährige, die im Rückraum links positioniert ist.

Beim Spielen kann sie Dampf ablassen

Im Alter von sieben Jahren entdeckte sie im Schulsport das Handballspielen. Damals sei sie noch nicht so ambitioniert gewesen, sagt Oldani. Als sie später zum HSG Aargau Ost stiess und dort einen neuen Trainer erhielt, der sie anspornte und Einsatz verlangte, war die Wettingerin plötzlich Feuer und Flamme. «Der Leistungsgedanke gefiel mir und ich begann, viermal wöchentlich ins Training zu gehen», erinnert sie sich. Beim Handball spielen könne sie alles um sich herum vergessen und Dampf ablassen. «Es ist ein körperlich harter Sport. Ich kann etwas anpacken und muss voll konzentriert sein, denn es passiert immer etwas und es gibt viele Goals. Das macht mir Spass.»

Für ihre Leidenschaft investiert die Wettingerin viel Zeit. Sie besucht aktuell die Fachmittelschule in Aarau und fährt nach dem Unterricht jeden Tag fürs Training nach Zug. Oldani schafft es, beides unter einen Hut zu bringen. «Doch ich merke, dass ich, wenn ich abends um 22.30 Uhr heimkomme und noch Hausaufgaben machen muss, schon ziemlich kaputt bin.»

Sie versucht, Schule und Sport unter einen Hut zu bringen

Eigentlich bewarb sich Oldani für die Sportkanti in Aarau, damit sie Schule und Training aufeinander abstimmen könnte. Doch die Pandemie machte ihr einen Strich durch die Rechnung. «Wegen Corona fanden keine Bewerbungsgespräche statt und man wurde nur anhand der Unterlagen ausgesucht. Daher hat es bei mir nicht geklappt», erzählt Oldani. Die Bedingungen an einer normalen Schule seien mit 36 Lektionen pro Woche für Sportlerinnen und Sportler wie sie nicht einfach. «Klar kann ich den Unterricht manchmal 20 Minuten früher verlassen, dass ich es auf den Zug schaffe. Doch den Stoff, den ich verpasse, muss ich mir selbst erarbeiten.»

Doch das hält die ehrgeizige Handballerin nicht davon ab, sportlich Gas zu geben. Im Sommer wechselt sie altersbedingt ins Team der U18-Elite-Juniorinnen. «Zu diesem Team gehören Spielerinnen, die älter und besser sind als ich. Es ist mir wichtig, 100 Prozent zu geben, um mich gegenüber jenen, die mehr Erfahrung haben, behaupten zu können», sagt Oldani. Ihr nächstes grosses Ziel hat sie nämlich schon vor Augen: den Einzug ins Juniorinnen-Nationalteam.

«Man kann sich nicht bewerben. Die Experten besuchen Spiele und beobachten. Wenn man seine Sache gut macht, wird man zu einem Training eingeladen.» Das ist letztes Jahr bereits passiert. «Es war ein tolles Erlebnis, das ich gerne wiederholen möchte», sagt Oldani. Für sie ist klar: Irgendeinmal will sie fürs Nationalteam spielen. «Und weil man in der Schweiz als Frau vom Handball nicht leben kann, könnte ich mir auch vorstellen, ins Ausland zu gehen.»

Einzelnen wie etwa Daphne Gautschi aus Muri sei das gelungen. Sie ist beim französischen Club Metz Handball unter Vertrag. Zuerst will Oldani sich nun aber einmal im FU18-Elite-Team beweisen. So zielstrebig, wie sie ist, wird es wohl nicht lange dauern, bis die nächste Erfolgsmeldung folgt.

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