Es gibt keine Sportfachstelle für Wettingen

Nach intensiver Diskussion entscheidet sich der Einwohnerrat klar mit 29 zu 10 Stimmen gegen eine sportliche Fachstelle. Hauptkritikpunkt: der Lohn.

Die Sportlerinnen und Sportler in Wettingen müssen weiterhin auf eine Sportfachstelle warten.   Alexander Wagner/Archiv
Die Sportlerinnen und Sportler in Wettingen müssen weiterhin auf eine Sportfachstelle warten. Alexander Wagner/Archiv

Bereits im Vorfeld der Einwohnerratssitzung vom vergangenen Donnerstag war klar: Diese Diskussion dürfte sportlich werden. Denn schon in den Fraktionsberichten hatte sich ein Grossteil der Fraktionen gegen eine Sportfachstelle entschieden. Nach der Einwohnerratssitzung vom vergangenen Donnerstag, die wiederum im Tägi stattgefunden hat, ist klar: Alles Werben von Gemeinderat Philippe Rey zugunsten der Fachstelle Sport half nichts. Der Einwohnerrat lehnt den Antrag ab. 

Eines fällt aber auf: Die Gemeinde brauche eine Sportfachstelle. Das ist in den Fraktionen unbestritten. Mehrere sprachen sich dafür aus. Auch die Finanzkommission (Fiko) erkennt den Bedarf: «Dass der Gemeinderat die Vorlage jetzt bringt, zeigt, es besteht Handlungsbedarf. Trotz heikler Finanzlage», sagte Adrian Knaupp von der Fiko. Sie lehnt den Antrag trotzdem mit einer Stimme Unterschied ab. 

Die Gegner der Vorlage stellten während der Diskussion vor allem den Lohn infrage. Die Person, die die Stelle ab 1. Januar innehaben würde, sollte in einem 50-Prozent-Pensum 57500 Franken im Jahr verdienen. «Der Lohn ist aus der Luft gegriffen», meinte etwa Judith Gähler (FDP). «Die Vorlage ist ungenügend», konstatierte Christian Wassmer (CVP). Seine Fraktion hatte schon vorher Kostenneutralität als Bedingung für die neue Stelle gesetzt. Einzig Thomas Egloff (FO) und Daniel Notter (SVP) argumentierten zugunsten der Stelle: «Lehnen wir den Vorstoss ab, bleibt die Situation auf unabsehbare Zeit unbefriedigend. Das kostet Geld», sagte Egloff. Notter ergänzte wenige Minuten später: «Sport ist wichtig, er gehört zu Wettingen. Wir müssen früher oder später ein Signal senden.» Doch sogar Manuela Ernst, die im Dezember in einer Interpellation eine Sportfachstelle forderte, zeigte sich enttäuscht über die finale Vorlage. Sie wollte vor der Diskussion den Antrag zurückweisen. «Damit der Gemeinderat nochmals über die Bücher kann», begründete sie. Diesen Antrag lehnten die Räte ab.

Einwohnerratspräsident Christian Pauli liess die Räte am Ende der Diskussion in drei Anträgen über das Thema abstimmen. Zuerst lehnte der Rat die Schaffung der 50-Prozent-Stelle mit 25 zu 22 Stimmen ab. Im zweiten Antrag sollte der Rat den jährlich wiederkehrenden Kosten von 57500 Franken zustimmen. 15 Räte waren dafür, 29 dagegen, 3 enthielten sich. In der Schlussabstimmung stimmten 29 Räte, vor allem aus den Reihen der CVP, FDP und SVP, nein. 10 Räte vonseiten des Forums, der GLP, SP, WettiGrüen und der EVP stimmen dafür. 

Der Strassenbelag der Tägerhardstrasse kann saniert werden

Als weiteres wichtiges Traktandum stand die Sanierung der Tägerhardstrasse auf dem Programm. Darüber diskutierten die Räte nicht lange: Sie genehmigten das Vorhaben, die Strasse zu sanieren, einstimmig. Einzig die Anmerkung, dass der Gemeinderat bei der Erarbeitung des Projekts die Bedürfnisse der Velofahrer berücksichtigen soll, wurde von der EVP, der GLP und der SP geäussert.

 

Eine Motion und ein Postulat zur Strassenbeleuchtung

Am Sonntag, 21. Juni, wurde in Wettingen eine Schweizerin von einem afghanischen Asylbewerber verfolgt. In ihrer Wohnung kam es zu einem sexuellen Übergriff, wie die Kantonspolizei berichtete. Daraufhin haben die SVP ein Postulat und die CVP-Einwohnerrätin Simona Nicodet eine Motion zur Strassenbeleuchtung eingereicht: Der Gemeinderat soll die Abschaltung der Strassenbeleuchtung überprüfen beziehungsweise anpassen. Das Sicherheitsgefühl der Wettinger Bevölkerung habe sich verschlechtert, begründete zum Beispiel die SVP. 

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