Die Märzengasse-Petition geht jetzt an den Gemeinderat

In 30 Tagen hat Bruno Hunziker 432 Stimmen für sein Anliegen, Tempo 30 im ehemaligen Dorfzentrum, gesammelt. Das ist doppelt so viel wie benötigt. Jetzt geht sie an den Gemeinderat.

Die Petition zu einer möglichen Tempo-30-Zone an der Märzengasse in Wettingen haben 432 Menschen unterzeichnet. CH Media/Archiv
Die Petition zu einer möglichen Tempo-30-Zone an der Märzengasse in Wettingen haben 432 Menschen unterzeichnet. CH Media/Archiv

Bereits nach zwei Tagen nach dem Start der Petition war klar: Tempo 30 an der Märzengasse in Wettingen ist den Menschen ein Anliegen. Zu diesem Zeitpunkt hatte der Initiant, Bruno Hunziker, auf der Onlineplattform petitio.ch die 200 benötigten Unterschriften bereits zusammen.

Nun ist die einmonatige Sammelfrist zu Ende. 432 Personen haben die Petition unterschrieben. Benötigt hätten die Initianten weniger als die Hälfte der Unterschriften. Hunziker zeigt sich zufrieden: «Ich  habe zwar gedacht, dass die Petition zustande kommt. Mit mehr als doppelt so vielen Unterschriften habe ich aber nicht gerechnet.» Dass eine Temporeduktion ein Anliegen ist, hat er mit einer Umfrage an der Märzengasse im vergangenen Sommer herausgefunden. Auch jetzt, während der Sammelfrist für die Petition, habe er nur positive Rückmeldungen erhalten. 
Bei der am 21. Mai gestarteten Petition geht es darum, auf der Märzengasse in Wettingen eine Tempo-30-Zone einzuführen (die Limmatwelle berichtete). Als Gründe dafür fügt Hunziker auf petitio.ch den Schulweg, die Sicherheit der Velofahrer oder den Lärm an. Der Quartierverein Wettingen Dorf, die Schulleitung und der Elternrat der Schule Wettingen Dorf unterstützen das Vorhaben. Nun ist die Unterschriftenhürde erreicht. Eine offizielle Übergabe wird es jedoch nicht geben. Die Betreiber der Onlineplattform werden jetzt selbst aktiv: «Sobald Ihre Petition die benötigte Anzahl Unterstützer für die jeweilige Stadt oder Gemeinde erreicht hat, starten wir den offiziellen Prozess und schicken einen Brief an die Verantwortlichen auf kommunaler Seite», heisst es dort. Nun geht die Petition also an die kommunale Instanz, den Gemeinderat.  

Die nächste Petition thematisiert das Label «Gartenstadt»

Die nächste Wettinger Petition liegt schon in den Startlöchern: Sie stammt allerdings von Christian Vogelbacher. Er möchte die Gartenstadt Wettingen erhalten. Seit 2015 schmückt sich die Gemeinde mit diesem Label. «Im Siedlungsgebiet ist allerdings seit Jahren eine Uniformierung des Bauens zu beobachten, die für attraktive Freiräume, geschweige denn abwechslungsreiche Gärten keinen Platz mehr lässt», schreibt Vogelbacher. Das Ortsbild der Gemeinde erscheine mit dem Verschwinden der kleinräumigen Strukturen und vielfältigen Gärten zunehmend klobig und unwirtlich. «Es ist inkonsequent, mit Strukturen zu werben, die ohne Gegenmassnahmen laufend weiter zerstört werden.» Dafür schlägt er vier Massnahmen vor: Er möchte erstens die Bau- und Nutzungsplanung mit den Leitsätzen der Gemeinde übereinstimmen. Zweitens fordert er, dass in die Beurteilung von Bauprojekten ab der Grösse eines Mehrfamilienhauses eine unabhängige Fachperson miteinbezogen werden soll. Drittens soll die Gemeinde in Zukunft bei Bewilligungen von Überbauungen erklären, wie sich das Projekt mit den Leitsätzen vereinbaren lässt. Und viertens soll die Ortsbildkommission neu vom Volk gewählt werden, «um die Meinungsvielfalt der Einwohner zu diesem Thema besser abzubilden». Bis Redaktionsschluss hatte die Petition 72 Unterstützer. Sie endet am 13. Juli. 

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