Kuster tritt nochmals als Ammann an

Nach viertägiger Bedenkzeit gab der bisherige Gemeindeammann Roland Kuster (Die Mitte CVP) vor einer Woche bekannt, dass er auch im zweiten Wahlgang antreten wird.

Roland Kuster (Die Mitte CVP) kandidiert nochmals als Gemeindeammann. (Bilder: Archiv)

Roland Kuster (Die Mitte CVP) kandidiert nochmals als Gemeindeammann. (Bilder: Archiv)

Andrea Bova (parteilos) will neuer Gemeindeammann werden.

Andrea Bova (parteilos) will neuer Gemeindeammann werden.

Nach der Enttäuschung über den ersten Wahlgang räumte sich der amtierende Gemeindeammann Roland Kuster (Die Mitte CVP) eine Bedenkfrist ein, ob er zum zweiten Wahlgang antreten wird (die Limmatwelle berichtete). Vor einer Woche kommunizierte er, dass er bereit sei, «weiterhin vollen Einsatz für Wettingen zu leisten.» In einer Medienmitteilung begründete er seinen Entscheid: «Die breiten motivierenden Rückmeldungen aus der Bevölkerung, den Parteien und Institutionen haben mich darin bestärkt, das in der Vergangenheit Erarbeitete mit gleicher Konstanz und gleichem Elan fortzusetzen.»

Kuster hatte im ersten Wahlgang das absolute Mehr um 127 Stimmen verpasst und lag nur 156 Stimmen vor Andrea Bova (parteilos), der erstmals als Gemeinderat und Gemeindeammann kandidiert hatte. Das hinterliess Spuren. Kuster schrieb in der Mitteilung: «Ich bin ein Mensch aus Fleisch und Blut, mit Ecken und Kanten – dazu stehe ich.»

Das Volk kann wählen

Gemäss bis Ende Jahr geltendem Besoldungsreglement hätte Kuster «bei Nichtwiederwahl oder bei freiwilligem Ausscheiden» anderthalb Jahresgehalt zugute. Ab dem neuen Jahr wird sich das ändern: Er würde nur noch bei einer Abwahl ein Ruhegehalt erhalten und zwar nicht mehr anderthalb, sondern ein halbes Jahressalär. Kuster hätte es sich also einfach machen und nicht mehr antreten können. Doch er hat sich entschieden, erneut anzutreten. Deshalb kann die Bevölkerung am 28. November wählen. Es kommt zum Duell zwischen Andrea Bova und Roland Kuster. Gewählt werden kann nur, wer auch als Gemeinderatsmitglied gewählt ist und sich bis am 6. Oktober auf dem Wahlbüro angemeldet hat. Bis Redaktionsschluss am Dienstagnachmittag waren dort keine weiteren Anmeldungen eingegangen. Im zweiten Wahlgang gilt das relative Mehr, gewählt wird also, wer am meisten Stimmen bekommt.

Verschiedene Wege

Bova zeigte sich erfreut über Kusters erneute Kandidatur und darüber, dass die Bevölkerung dadurch eine Auswahl habe. Er wolle eine faire zweite Wahl und keine weitere Spaltung der Bevölkerung. «Wir wollen alle das Beste für Wettingen, nur halt auf verschiedenen Wegen», so Bova.

SP, Mitte CVP, WettiGrüen, Forum 5430 und EVP haben Kuster bereits im ersten Wahlgang unterstützt und tun das weiterhin. Lutz Fischer-Lamprecht (EVP) begründet: «Als Präsident der IG vetritt Andrea Bova eine Steuerpolitik, die wir für falsch halten.» Die GLP hatte im ersten Wahlgang Bova unterstützt, die FDP Kuster und die SVP ihren eigenen Kandidaten. Sie alle gaben an, noch nicht entschieden zu haben, ob sie im zweiten Wahlgang einen Kandidaten unterstützen respektive welchen.

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