«Sehen Programm als Chance»
Die Obrist Transport + Recycling AG Neuenhof macht beim Förderprogramm der AKB mit. David Meier erklärt, was die Gründe sind.

Das Förderprogramm der Aargauischen Kantonalbank (AKB) startet diesen Monat mit der vierten Durchführung. Das Ziel der zehn Unternehmen: Sie wollen durch nachhaltiges Handeln einen positiven Beitrag für Gesellschaft und Umwelt leisten. Gleichzeitig soll damit auch die eigene Wettbewerbsfähigkeit gestärkt werden. Für David Meier, Leiter Produkte, Markt, Kunden, Obrist Transport + Recycling AG in Neuenhof ist das Programm eine wertvolle Chance.
Was ist der Grund für die Teilnahme?
Wir nehmen am AKB-Förderprogramm teil, weil wir uns mit unseren bisherigen Nachhaltigkeitsbemühungen bewusst auseinandersetzen und gezielt weiterentwickeln möchten. Als KMU ist die Obrist Transport + Recycling AG aktuell nicht verpflichtet, einen ESG-Bericht zu veröffentlichen (Bericht über die Umwelt-, Sozial - und Führungspraktiken, Anm.d.Red.). Da wir aber vorausschauend handeln wollen, möchten wir uns frühzeitig auf mögliche gesetzliche Anforderungen für uns oder unsere Kunden vorbereiten. Daher sehen wir das Programm als wertvolle Chance, unsere bisherigen Massnahmen zu reflektieren, neue Impulse aufzunehmen und uns mit anderen engagierten Unternehmen auszutauschen. Wir sind überzeugt, dass wir mit den Nachhaltigkeitsspezialisten der AKB und der Fachhochschule Nordwestschweiz dabei entscheidend weiterkommen können.
Was erhoffen Sie sich vom Förderprogramm? Wir wünschen uns einen konstruktiven Austausch mit den Experten und anderen Teilnehmern. Gleichzeitig schätzen wir auch einen kritischen Blick von aussen, um die aktuelle Ausgangslage objektiv einschätzen und gezielt Massnahmen ableiten zu können. Ein zentrales Ziel ist es, künftig in der Lage zu sein, freiwillig einen jährlichen ESG-Bericht zu erstellen, der transparent über unsere Nachhaltigkeitsbemühungen informiert.
Sie sind bereits nachhaltig unterwegs, haben die firmeneigene Abfallsammelstelle «brings». In welchen Bereichen möchten Sie sich verbessern? Das stimmt – wir sind bereits mit über 19 elektrisch betriebenen Kehrichtlastwagen unterwegs (ab Ende 2025 mit 23 Fahrzeugen), was rund der Hälfte unserer Fahrzeugflotte entspricht. Der benötigte Strom stammt dabei vorwiegend aus erneuerbaren Quellen und wir investieren laufend in die Modernisierung unserer Fahrzeugflotte. Gleichzeitig möchten wir unsere Nachhaltigkeitsstrategie als Ganzes weiterentwickeln und auch Themen ausserhalb der Dekarbonisierung der Fahrzeugflotte einbeziehen. Dabei möchten wir unsere Nachhaltigkeitskommunikation weiterentwickeln – sowohl gegenüber internen als auch externen Anspruchsgruppen. Zudem streben wir auch eine gezieltere und strukturiertere Erhebung sowie Auswertung relevanter Nachhaltigkeitsdaten an, um sowohl Fortschritte als auch mögliche Rückschritte messbar und nachvollziehbar zu machen.
Das Förderprogramm dauert sechs Monate. Wer und wie viele Angestellte sind in diesen Prozess involviert? Zum Start sind zwei Mitarbeitende aktiv im Prozess eingebunden: Mitinhaber und Geschäftsleitungsmitglied Michael Humbel sowie ich als Projektleiter. Michael Humbel bringt die strategische Sicht ein und stellt sicher, dass Nachhaltigkeit in der Unternehmensentwicklung und -philosophie verankert wird. Ich habe im Rahmen meines Studiums in Betriebsökonomie eine Diplomarbeit zum Thema «Entwicklung und Implementierung eines ESG-Reportings für die Obrist Transport + Recycling AG» verfasst und bringe dieses Wissen nun gezielt ins Programm ein. Im Laufe des Prozesses werden weitere Mitarbeitende themenspezifisch beigezogen.»