Schulstart in Neuenhof

Die Schule hat wieder begonnen – für einige Kinder sogar zum ersten Mal. Zeit, um sich einige Regeln wieder ins Gedächtnis zu rufen.

Sonja Gaxer: Die Polizistin von der Regionalpolizei Wettingen-Limmattal hat am Schulanfang alles im Blick. Corinne Bürki
Sonja Gaxer: Die Polizistin von der Regionalpolizei Wettingen-Limmattal hat am Schulanfang alles im Blick. Corinne Bürki

Es ist an diesem Montagmorgen, kurz vor Mittag, noch ruhig auf dem Gelände der Schule Neuenhof. Man könnte fast meinen, die Ferien dauerten noch an. Doch der Schein trügt. Die Klassenzimmer sind wieder voll, in den Pausen hört man in den Gängen lebhaftes Treiben. Für einige Kinder ist heute gar der erste Schultag überhaupt.

Sonja Gaxer, Polizistin bei der Regionalpolizei Wettingen-Limmattal, steht bereits auf Position und wartet auf die Schüler und Schülerinnen. Es ist heute nicht ihre Aufgabe, mit den Schülern über den Fussgängerstreifen zu gehen, aber sie möchte die Situation im Blick haben, um wenn nötig einzugreifen und zu informieren.

Übung macht den Meister

Als die Schulglocken in den Mittag läuten, machen sich viele von den Kindern zu Fuss auf den Nachhauseweg. Eine Grossmutter, die ihren Enkel abholt, sagt: «Wir haben in den Ferien mit ihm geübt, über den Fussgängerstreifen zu gehen und auf den Verkehr zu achten.» Eine gute Vorbereitung, so Gaxer: «Man merkt, welche Kinder schon Erfahrungen im Strassenverkehr sammeln konnten und welche nicht.» Denn längst nicht alle werden darauf vorbereitet und aufgrund der vielen Elterntaxis lernen es einige gar nicht.

Auch an diesem Morgen werden in Neuenhof einige Kinder mit dem Auto abgeholt. Eine Mutter nimmt wohl noch ein Nachbarskind mit nach Hause – jedoch ohne Kindersitz, der für die erst 7-Jährige nötig wäre. Die Polizistin lässt sie aussteigen, sie muss zu Fuss nach Hause gehen. «Es ist gesetzeswidrig und sehr gefährlich, ein Kind unter zwölf Jahren und/oder einer Grösse von unter 1,50 Meter ohne Erhöhung zu transportieren.» Bei einer Kollision würde das Kind vom Gurt (ohne Erhöhung) stranguliert werden. Sie appelliert an die Eltern: «Wenn man die Kinder schon abholen muss, dann sollte man auf die gängigen Sicherheitsregeln achten, wie zum Beispiel das Kind anzugurten oder eben die Kindersitzpflicht zu berücksichtigen», so Gaxer. Trotzdem sei es nicht gut, wenn man die Kinder zur Schule fahre. «Man nimmt ihnen die Chance auf wichtige Entwicklungsschritte in der Sozialkompetenz sowie im Umgang mit dem Verkehr» und erreiche das Gegenteil davon, was man wohl damit erreichen möchte: das Beschützen des Kindes.

Neue Aktion zum Schulanfang

Ab sofort leuchtet der Spruch «Stoppen für Schulkinder» auf gelben Plakaten und Schildern am Strassenrand. Das «L» im Satz wird als blaues «L» dargestellt, das wir alle von der Lernphase für die Autoprüfung kennen. Denn Kinder sind Lernende im Strassenverkehr. Wie mit einem lernenden Autofahrer soll man auch mit ihnen Geduld haben und vor allem für sie anhalten. So lernen es die Kinder übrigens in der Schule, wenn Polizistin Sonja Gaxer zu Besuch ist: «Die Kinder lernen, dass ein Rad stehen muss, bevor sie über den Fussgängerstreifen gehen.» Heranrollen gilt nicht, denn vor allem die Kleinen können nicht einschätzen, in welcher Geschwindigkeit ein Fahrzeug entgegenkommt. Zusätzlich fehlt ihnen die Fähigkeit, zu beurteilen, ob ihnen genügend Zeit zum Überqueren bleibt.

Sonja Gaxer steht einmal im Jahr, am Schulanfang, in der gelben Weste und in Polizeiuniform bei verschiedenen Schulen im Limmattal, um zu schauen, dass die Regeln eingehalten werden. Doch ihr ist bewusst, dass sie nicht das ganze Jahr dort stehen kann, und wünscht sich von den Menschen, die am Strassenverkehr teilnehmen, dass sie nicht nur am Schulanfang auf die Kinder achtgeben und anhalten, sondern eben das ganze Jahr über – immer.

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