Mit dem Tiger zum Sieg
Die gebürtige Neuen- hoferin Rahel Keller wurde durch ihr Fullback-Tiger-Tattoo, das im April 2012 fertig gestochen war, zur «Miss Tattoo 2012» gekürt.

Auf den ersten Blick sieht man Rahel Keller ihren Missen-Titel nicht an: Die gebürtige Neuenhoferin arbeitet als diplomierte Pflegefachfrau, besitzt zwei Katzen und daneben ein überaus sympathisches Lächeln. Aber dann ist da ihr Tattoo mit dem Tiger auf ihrem Rücken. Nicht irgendein Tattoo – die 25-Jährige gewann damit den Titel der «Miss Tattoo Schweiz 2012».
«Begonnen hat alles 2009 mit einem Koi», erinnert sich Rahel Keller. Der Wunsch nach einer Erweiterung des bunten Karpfens auf ihrem rechten Oberschenkel trieb sie im Juli 2011 erneut ins Tattoo-Studio. «Auf jeden Fall sollte es ein Tiger werden», da war sie sich sicher. Das Motiv stand also fest, nicht jedoch dessen Grösse. Das habe sich erst während der Arbeit an dem nun rückenfüllenden Bild, einem sogenannten «Fullback», entwickelt. Bis April 2012 war sie dafür alle zwei Wochen im Tattoo-Studio – insgesamt 60 Stunden legte sich Rahel Keller unter die Nadel. Für die junge Frau, die mittlerweile in Baden lebt, ist diese Zeit rückblickend ein besonderer Lebensabschnitt: «Mit dem Tätowieren entwickelte sich eine Geschichte», resümiert sie. Die Fortsetzung davon folgte nur kurze Zeit später: «Dann gab es diesen Tattoo-Wettbewerb in ‹20 Minuten›», so Rahel Keller. Sie schickte ein Foto ihres kunstvoll bemalten Rückens an die Pendlerzeitung und gewann kurzerhand das ausgeschriebene Online-Voting. Damit war ihre Teilnahme an der offiziellen Schweizer «Miss Tattoo»-Wahl während der «Rock & Tattoo Days» in Winterthur im November sicher. Die Jury dort kürte ihren Tiger schliesslich als Siegermotiv. «Jetzt kennen es alle», freut sich Rahel Keller. Sogar eine Shooting-Anfrage für ein Buch habe sie bereits erhalten.
Bei ihrer Familie und ihren Freunden in Neuenhof komme das Tattoo ebenfalls gut an, «negative Erfahrungen machte ich bisher glücklicherweise nicht», so die 25-Jährige. Für sie habe das Tattoo durch den Sieg des Wettbewerbs an Bedeutung dazugewonnen. Apropos Gewinn: Den Hauptpreis, einen Tattoo-Gutschein, will Rahel Keller vorerst nicht einsetzen. «Obwohl», und da ist wieder ihr sympathisches Lächeln, «vielleicht habe ich irgendwann noch einmal den Mut dazu.»