Faszination auf acht Beinen

Rund 300 interessierte Arachnidenbegeisterte besuchten am Sonntag die Spinnen- und Insektenbörse in der Mehrzweckhalle.

Die Spinnen- und Insektenbörse zog am Sonntag rund 300 Interessierte jeden Alters und jeder Profession an. Fotos: skaVogelspinnen standen an der Börse im Vordergrund – sei es lebendig oder wie hier als Präparat.

Die Spinnen- und Insektenbörse zog am Sonntag rund 300 Interessierte jeden Alters und jeder Profession an. Fotos: skaVogelspinnen standen an der Börse im Vordergrund – sei es lebendig oder wie hier als Präparat.

25 Aussteller aus der Schweiz, Österreich, Frankreich und Deutschland präsentierten und verkauften an ihren Ständen nebst Vogelspinnen in allen Farben und Grössen auch Skorpione, handtellergrosse Schnecken und Insekten wie Stabheuschrecken, Käfer oder Gottesanbeterinnen. «Man findet hier alles, was acht Beine hat», erklärt Bastian Rast, der OK-Präsident der Veranstaltung. Der Verkauf der Arachniden steht für Rast aber nicht im Zentrum des Anlasses – sein Anliegen ist vielmehr die Information der Besucher und Tierhalter. «Dafür nehmen wir in Kauf, viel Zeit und Energie in die Börse zu investieren», so Rast.

Organisiert und durchgeführt hat die Spinnen- und Insektenbörse dieses Jahr zum ersten Mal der Vogelspinnenstammtisch, den Bastian Rast vor ca. siebeneinhalb Jahren gegründet hat. Bis im letzten Jahr hat der Verein Arachnida, der inzwischen aufgelöst wurde, die Börse veranstaltet. Seit diesem Jahr hat es sich der Vogelspinnenstammtisch zur Aufgabe gemacht, den Anlass am bisherigen Datum weiterzuführen. Rund 17 Mitglieder des Stammtischs – einer Interessengemeinschaft von Spinnenbegeisterten, die sich etwa alle eineinhalb Monate trifft – halfen ehrenamtlich aus. Der gesamte Erlös kann somit für ein Tierschutzprojekt verwendet werden: Wenn nach der nächsten Börse genügend Kapital vorhanden ist, möchte Rast ein Naturschutzgebiet mit Hauptaugenmerk auf Spinnen einrichten.

Die Achtbeiner liegen Bastian Rast sichtlich am Herzen. Den Vogelspinnenstammtisch hat er gegründet, weil es keinen Ort gab, wo sich Interessierte austauschen und über Haltung, Arten und Terrariumpflege kundig machen konnten.

Für die Börse hat er strenge Auflagen gesetzt: Es dürfen zum Beispiel keine Wildfänge aus dem Ausland verkauft werden, und die Anbieter aus den Nachbarländern müssen Zollpapiere vorlegen. «Da sind wir rigoros», so Rast. Ausserdem haben sich die Aussteller verpflichtet, die Käufer zu informieren. «Niemand soll hier rausgehen, ohne zu wissen, worauf er sich einlässt», erklärt Rast. Giftige Tiere dürfen nur an Volljährige oder mit dem Einverständnis der Eltern verkauft werden. Auflagen, mit denen sich Rast nicht nur Freunde gemacht hat. Aber die angemessene Information der Spinnenbegeisterten ist ihm wichtiger als der Umsatz: «Ich habe mir gesagt: Wenn ich das mache, dann mit Herzblut.»

Die Turnhalle war von 10 bis 15 Uhr immer gut besucht: Spinnen- und Insektenbegeisterte jeden Alters und jeder Profession flanierten den Tischen entlang und begutachteten kleine blaue und grosse goldene Spinnen, Stabheuschrecken und grün schimmernde Käfer. Alle halbe Stunde standen Vorträge zur Anatomie und Geschlechtsbestimmung von Vogelspinnen auf dem Programm. Aber auch Ivo Rütsches Angebot, Spinnenängste mit Hypnose behandeln zu lassen, fand reges Interesse. Und nicht wenige Besucher verliessen die Börse mit einem zufriedenen Gesichtsausdruck und einem Plastikbehälter, in dem ein faszinierendes kleines Wesen herumkrabbelte.

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