Erweiterungsbau ist einen Schritt näher

Die Sonnmatt will erweitern und nicht auf den Gestaltungsplan Härdli warten. Bis am Dienstag lag das entsprechende Baugesuch auf. Bis Redaktionsschluss sind keine Einwendungen eingegangen.

Bis am Dienstag lag auf der Gemeinde Neuenhof das Baugesuch für den Erweiterungsneubau Sonnmatt auf. Die Alterssiedlung plant 22 neue Wohneinheiten für total 23 Personen. Damit will die Sonnmatt zusätzlichen Service anbieten, sowohl für Wohnen mit Dienstleistungen (Betreutes Wohnen, Spitex) als auch für stationäre Pflege. Der Erweiterungsbau ist mit dem bestehenden Gebäude auf der gesamthaft 8850 m2 grossen Parzelle verbunden, grenzt an dessen Nordseite und steht parallel zur Limmat. Das Untergeschoss ist betoniert, das zweistöckige Obergeschoss aus Holz. Die Baukosten betragen knapp 10 Millionen Franken. Weiter möchte das Sonnmatt dieses Jahr die Wäscherei sanieren und nächstes Jahr die Küche.

Ursprünglich war der jetzt zweistöckig vorgesehene Erweiterungsbau, der vom Brugger Büro Architheke AG geplant wurde, grösser dimensioniert. Gemäss Thomas Zeller, Geschäftsführer im Sonnmatt, benötigt die Gemeinde Neuenhof bis ins Jahr 2045 zwischen 120 und 160 stationäre Plätze. «Leider fehlt da aber eine strategische Planung und Diskussion seitens der Gemeinde völlig», so Zeller, «wegen dem fehlenden Gestaltungsplan im Härdli haben wir das Projekt redimensioniert.» Gemäss Zeller wäre der vorliegende Erweiterungsbau nun auch ohne diesen Gestaltungsplan realisierbar. Im November 2024 hat die Stiftung Sonnmatt das Baugesuch dafür eingereicht. Als es im Frühjahr 2024 weder auflag noch bewilligt war, schaltete die Stiftung Anwälte ein.

Stiftung hält am Bau fest

Auf Anfrage gab Gemeindeammann Martin Uebelhart (Mitte) an, dass die Bearbeitung dieses Baugesuches im «zurzeit üblichen zeitlichen Rahmen» erfolge. Im Allgemeinen würden Baugesuche vor der öffentlichen Auflage auf deren Vollständigkeit überprüft und falls erforderlich weitere relevante Unterlagen und Dokumente eingefordert. «Weiter wird ein Baugesuch bereits im Groben auf deren Bewilligungsfähigkeit geprüft», so Uebelhart. Gemeinsam mit der Bauherrschaft könne es in dieser Zeit bereits zu Anpassungen und Korrekturen am Projekt kommen.

Zeller sagt, dass es im März ein Treffen auf der Bauverwaltung und im Mai ein inoffizielles Treffen in der Sonnmatt als Vorbesprechung gegeben hatte. «Der Bauverwalter hat uns im Namen des Gemeinderates zu einer Sistierung des Baugesuches aufgefordert und es deshalb nicht weiter bearbeitet. Wir haben dann den Beschluss des Stiftungsrates vom 29. April mitgeteilt, an unserem Bauvorhaben uneingeschränkt festzuhalten.» Uebelhart bestätigt, dass es eine Besprechung zwischen der Gemeindeabteilung und der Sonnmatt bezüglich diesem Baugesuch gegeben hat. «In dieser Besprechung wurden aufgrund der speziellen Situation im Härdli die verschiedenen Möglichkeiten besprochen. Inhalte von Projektbesprechungen kommunizieren wir jedoch nicht», so Uebelhart

Einsprachefrist abgelaufen

Dem öffentlich aufgelegten Baugesuch lagen nicht nur die Baupläne, sondern auch das Anwaltsschreiben bei. Darin zeigt sich die Sonnmatt «grundsätzlich positiv», dass die Gemeinde einen kooperativen Prozess anstrebe in Sachen Härdli. Allerdings zeige sich der Stiftungsrat «ausserordentlich erstaunt» darüber, dass die Sonnmatt im Zwischenbericht «Gebietsentwicklung Härdli, weiteres Vorgehen», das Mitte April an Beteiligte gesandt worden sei, mit keinem Wort erwähnt wird. Auf das bereits fortgeschrittene und auf einen zukünftigen Gestaltungsplan angepasste Bauvorhaben werde nicht eingegangen, obwohl das entsprechende Baugesuch bereits Ende November 2024 eingereicht worden sei, heisst es darin. Mittlerweile ist die Auflagefrist vorbei. Gemäss Zeller gab es bis zum Redaktionsschluss am Dienstagmittag keine Einsprachen.

36 bis 44 Wohneinheiten mehr

Für die Sonnmatt ist der Erweiterungsbau nur ein erster Schritt. «Im Zusammenhang mit dem Gestaltungsplan sollte dann die Aufstockung des nun projektierten Annexbaus um weitere drei Stockwerke, sprich zusätzlich 36 bis 44 Wohneinheiten, geplant werden. Total würden wir dann etwa 120 stationäre Plätze erreichen», so Zeller.

Die Ortsbürger machten an ihrer Versammlung im Juni ebenfalls deutlich, dass sie Seniorenwohnungen wünschen (die Limmatwelle berichtete). Sie räumen der Sonnmatt deshalb hohe Priorität ein. Sie monierten, dass ältere Leute, die aus ihren Einfamilienhäusern ausziehen, heute in Nachbargemeinde ziehen müssten, weil es zurzeit keine Seniorenwohnungen gebe. Trotzdem: Die Ortsbürger zeigten sich gesprächsbereit mit Frau Vizeammann Petra Kuster, die künftig fürs Projekt Härdli verantwortlich ist.

«Wenn der Gemeinderat am Siegerprojekt festhält, wie er gewillt ist, wird das Ganze wieder scheitern», so Zeller. Dabei ist er überzeugt, dass «unser redimensioniertes Projekt als angemessene Erweiterung einen späteren Gestaltungsplan nicht negativ präjudiziert und die Zielvorgaben für das Härdli, wie sie im Anhang I definiert sind, uneingeschränkt weiterverfolgt und erfüllt werden können.»

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