Emotionale Gemeindeversammlung
Mit einer Gegenstimme hat der Souverän dem Baukredit von 28,37 Mio. Franken für die Erneuerung und Erweiterung der Schulbauten mit Aula zugestimmt.
Die Turnhalle war fast bis auf den letzten Stuhl besetzt. 281 Neuenhoferinnen und Neuhofer wollten sich die Abstimmung über den Baukredit nicht entgehen lassen. Ausführlich erklärte Gemeindepräsidentin Susanne Voser, warum gerade jetzt der richtige Zeitpunkt für die Schulhaussanierung und -erweiterung sei. Während die Verschuldung in den letzten drei Jahren gross war, hat sich die finanzielle Lage mittlerweile verbessert, sodass die Gemeinde die Finanzierung für das dafür nötige Fremdkapital zugesichert bekommen habe. In einem Schreiben des Kantons sichert dieser dem Gemeinderat zudem zu, den Betrag über der Verschuldungsgrenze zu übernehmen. Wegen dieses Briefes kam es an der Gemeindeversammlung zu Wortgefechten zwischen Franz Mazenauer, Mitglied des Vorstands der SVP und der Finanzkommission, und Gemeindepräsidentin Susanne Voser. Mazenauer warf Voser unter anderem Geheimniskrämerei vor. Voser widerlegte die Anschuldigungen und erklärte, wie und wann die Verhandlungen mit dem Kanton geführt worden waren.
Mit Ausnahme von Mazenauer und eines Stimmbürgers, der den Bau als zu teuer erachtete, gab es keine kritischen Stimmen. Einzig die Aula wurde nicht von allen als absolut notwendig angesehen. «Doch wir wollen das Projekt nicht durch ein Aufsplittern verzögern», sagte Fred Hofer (FDP). Mit nur einer Gegenstimme hiess der Souverän den Kredit gut. «Ich bin sehr erfreut und habe nicht mit dieser Deutlichkeit gerechnet», freut sich die Neuenhofer Schulleiterin Renate Baschek, die die Diskussion von der Tribüne her verfolgt hatte.
Auch allen anderen Traktanden wurde an der Gemeindeversammlung zugestimmt. So wurde ein Kredit zur Sanierung der Regenentlastungsleitung Dolemättli gesprochen, eine Änderung des Reglements über die Abgabe von Wasser genehmigt und acht Personen das Gemeindebürgerrecht zugesichert. Martin Uebelhart, Fiko-Präsident, empfahl das Budget zur Genehmigung: «Es weist einen Aufwandüberschuss von 72000Franken und ein Selbstfinanzierungsrad von knapp 90 Prozent auf.» Dem Budget wurde ohne Gegenstimme zugestimmt.Am Schluss wurde Rolf Widmer gedankt, der nach vier Amtsperioden Ende Jahr als Gemeinderat zurücktritt. Er war nicht nur Amtsältester, sondern auch der letzte Vertreter der Ortspartei LdU (Landesring der Unabhängigen) im Gemeinderat.






