Der Steuerfuss war unbestritten

«Der neue kantonale Finanzausgleich ist eine einmalige Chance für Neuenhof», betonte Gemeindeammann Susanne Voser an der Gemeindeversammlung.

Gelichtete Reihen Nur 93 der 3784 Stimmberechtigten sind zur Gemeindeversammlung gekommen. Foto: dm
Gelichtete Reihen Nur 93 der 3784 Stimmberechtigten sind zur Gemeindeversammlung gekommen. Foto: dm

Doch das Interesse der Neuenhoferinnen und Neuenhofer an Politik schien an diesem Abend nicht gross zu sein, denn lediglich 93 der 3784 Stimmberechtigten waren in die Turnhalle Zürcherstrasse gekommen. Engagiert warb Gemeindeammann Susanne Voser für ein Ja bei der Volksabstimmung am 12. Februar 2017. Der neue Finanzausgleich sei transparent, er biete den Gemeinden einen höheren Anreiz, um besser zu werden, sagte sie. «Besser werden» hat sich Neuenhof mit seiner Strategie Vorwärts zum politischen Leitfaden gemacht. Die Gemeinde investiert in ihre Schulanlagen und fördert den Bau von Wohnraum, um weitere gute Steuerzahler zu gewinnen.

Vorerst musste sich die Gemeindeversammlung aber mit dem von Finanzverwalter Hanspeter Frischknecht vorgestellten Budget 2017 befassen. Es weist bei einem Ertrag von rund 26,6 Millionen Franken einen kleinen Gewinn von 198000 Franken auf. Bei einem gleichbleibenden Steuerfuss von 115 Prozent sollten der Gemeinde rund 18,7 Millionen Steuern zufliessen. «Der Kanton hat sich positiv zum Budget und zur Finanzplanung geäussert und seine weitere Unterstützung zugesagt», teilte Martin Übelhart, Präsident der Finanzkommission, mit. Das zeige, so Übelhart: «Neuenhof hat ein Ertragsproblem.» Die Gemeinde ist auf den Finanzausgleich angewiesen, um ihre Aufgaben erfüllen zu können. Im laufenden Jahr fliessen der Gemeinde aus dem Finanzausgleich rund 4 Millionen Franken zu, im kommenden Jahr dürften es 2,5 Millionen Franken sein.

Mit einem Anteil von 38 Prozent ist die Bildung Neuenhofs grösster Ausgabenposten. Welchen Stellenwert die Bildung in der Gemeinde hat, zeigen auch die Investitionen. Weitaus der grösste Teil der 2017 geplanten Nettoinvestitionen von 16,7 Millionen Franken fliesst in die Schulanlagen. Weil die Gemeinde ihre Investitionen nicht alle selber finanzieren kann, werden die Schulden bis Ende 2017 auf rund 36 Millionen Franken steigen. Im Finanzplan zeigt der Gemeinderat, dass diese bis 2026 auf 20 Millionen Franken zurückbezahlt werden können. Nach der Abstimmung stellte Voser fest: «Sie haben das Budget grossmehrheitlich ohne Gegenstimme angenommen.»

Unter Verschiedenem forderte eine Versammlungsteilnehmerin den Gemeinderat auf, etwas gegen den Abfall im Bereich der Sandstrasse zu unternehmen. Voser sagte dies zu, musste jedoch einschränken, dass die Ursache bei einer privaten Überbauung liege. Der Gemeinderat werde bei der Eigentümerin jedoch ein weiteres Mal intervenieren. Fast am Rande der Versammlung gab es noch ein kleines Jubiläum zu feiern: «Das ist die 10. Gemeindeversammlung von Gemeindeschreiber Raffael Brimonte», teilte Voser mit. Die Versammlung quittierte dies mit Applaus. Nach fünfviertel Stunden konnte Susanne Voser die Versammlung schliessen.

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