Aus Not Tugend gemacht

«Man könnte sagen, wir haben aus der Not eine Tugend gemacht», beschreibt Schulleiterin Renate Baschek den Umgang mit den drei Jahre dauernden Bauarbeiten an der Schule.

Die erste grosse Baustelle ist bereits beendet: Das Alte Schulhaus und der Peterskeller wurden im Schuljahr 2014/15 saniert und werden nun wieder genutzt. Die Erweiterung und Erneuerung des Schulhauses Schibler und der Neubau Aula sind seit einem Jahr in Gang und die Gebäude werden voraussichtlich plangemäss in einem Jahr bezugsbereit sein. Die Renovation der Kindergärten Eich und Bifang sowie der Neubau Hard laufen auf Hochtouren. Die Kindergärten Glärnisch und Webermühle sind bereits fertig saniert. Läuft alles nach Plan, können die Kindergärtler im Januar in die renovierten bzw. neuen Räumlichkeiten einziehen.

«Aus pädagogischer und logistischer Sicht ist es erstaunlich, dass es geklappt hat, alle Schüler unterzubringen, ohne dafür Container aufstellen zu müssen», sagt Schulleiterin Renate Baschek. Dies sei dank der Gruppenräume in den Zentrumshäusern möglich gewesen, die zurzeit als Klassenzimmer genutzt werden dürfen. Laut kantonalen Richtlinien sind solche Gruppenräume zwar ein Muss, während einer befristeten Zeit darf man sie aber übergangsmässig als Klassenzimmer umnutzen.

Überhaupt sei während der Übergangszeit viel Flexibilität und Kreativität von den Lehrpersonen und Schülern gefordert. Der Kochschulunterricht wird zurzeit in einem Vereinslokal mit einer einzigen Küchenkombination durchgeführt, ein Teil der Kindergärtler ist vorübergehend in Sälen der reformierten und katholischen Kirche sowie im alten Spitexgebäude. Ein Lehrer unterrichtete zeitweise sogar in einem Waldhaus als Ergänzung zum Klassenzimmer. Doch anstatt über die engen Platzverhältnisse zu jammern, seien der gegenseitige Respekt und der Zusammenhalt noch gestärkt worden und teilweise hätte man kreative Lösungen gefunden. Aufgrund der Schliessung eines Pausenraums sei man auf die Idee gekommen, die Bibliothek als stillen Rückzugsort während der Pause zu öffnen. «Wenn es sich bewährt, wird man dieses Angebot auch nach den Bauarbeiten beibehalten.»

Auch das Mischen der verschiedenen Schulstufen innerhalb eines Schulhauses habe sich trotz anfänglicher Skepsis als positiv herausgestellt. So positiv, dass man sich nun überlegt, dieses Modell auch nach Ende der Bauarbei-ten beizubehalten. «Die Kinder brauchten zwar etwas Zeit, sich aneinander zu gewöhnen und die Regeln zu respektieren, mittlerweile sind aber Freundschaften zwischen den Kleinen und Grossen entstanden.» Auch die Angst, dass es auf dem enger gewordenen Pausenplatz zu mehr Konflikten kommt, hat sich als unbegründet herausgestellt.

Die Kinder stören sich auch an den Bauarbeiten nicht. Im Gegenteil: Interessiert würden die Kinder den Bauarbeitern zuschauen und herumliegende Naturalien wie etwa Äste oder eine in Einzelteile zerlegte Röhre zum Spielen nutzen. Das Fazit der Schulleiterin in der Mitte der Bauphase fällt deshalb durchaus positiv aus: «Im grossen Ganzen hat der Umbau die Kreativität angeregt und das Zusammenleben bereichert und nicht behindert.» Sie sei den Lehrpersonen und Schülern dankbar, dass sie nie gejammert hätten, sondern eben aus der Not eine Tugend machten.

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