Glücksbringer, Mut und Zuversicht

Die Neuenhofer Bevölkerung stimmte sich in der Aula aufs 2020 ein. Vizeammann Petra Kuster machte in ihrer Ansprache Mut, kommende Herausforderungen zu meistern. Dabei schaute sie in die Vergangenheit.

Gross und Klein in der Aula am Neujahrsapéro.Sibylle Egloff

Gross und Klein in der Aula am Neujahrsapéro.Sibylle Egloff

Musikalische Umrahmung mit Marc André Schmid und Naoko Matsumoto.

Musikalische Umrahmung mit Marc André Schmid und Naoko Matsumoto.

Petra Kuster Gerny hielt die Rede.

Petra Kuster Gerny hielt die Rede.

Mit einem breiten Lächeln standen Kaminfeger Daniel Knöpfel und seine Mitarbeiterin Simone Meyer beim Eingang der Aula in Neuenhof und schüttelten den Eintretenden die Hände. Nicht nur «es guets Neus» wurde gewünscht, die beiden verteilten den Neuenhoferinnen und Neuenhofern traditionsgemäss einen Glücksbringer, dieses Mal in Form einer goldenen Münze. «Jedes Jahr überlegen wir uns ein anderes Glückssymbol. Hufeisen, Glückskäfer oder Kleeblätter haben wir schon abgegeben», sagte Knöpfel, der bereits seit 15 Jahren diese Tradition feiert.

Über 155 Einwohnerinnen und Einwohner fanden sich in der Aula zum Neujahrsapéro der Gemeinde ein. Die Neujahrsansprache hielt Vizeammann Petra Kuster (SVP). In ihrer Rede setzte sie sich mit den Themen Herausforderungen und Krisen auseinander. Die Schwelle zum neuen Jahr sei für viele Menschen nicht einfach, die Ungewissheit mache ihnen Angst. «In die Zukunft zu sehen, ist uns verwehrt, doch der Blick zurück soll uns bewusst werden lassen, was wir alles können und zu was wir fähig sind. Dieser soll auch zeigen, dass man aus Krisen gestärkt herausgehen kann und dass es vielleicht genau diese Krisen braucht, um zu reifen und vorwärtszukommen», sagte Kuster und verwies auf das Jahr 2010, in dem die Gemeinde und der Gemeinderat einen herben Rückschlag hinnehmen mussten, als die Stadt Baden die Fusion mit Neuenhof ablehnte. «Es war ein grosser Schock. Die intensive Arbeit zur Vorbereitung dieses Zusammenschlusses war mit einem Schlag zunichte.» Man habe damals zwei Möglichkeiten gehabt, mit einer solch unerwarteten Situation umzugehen: in eine Schockstarre verfallen oder sich mit voller Kraft der neuen Herausforderung stellen. «Wir haben uns für die zweite Option entschieden. Die Strategie ‹Vorwärts› wurde geboren und wir haben angepackt», sagte Kuster. In der vergangenen Dekade hat Neuenhof seine Schulanlage saniert und erweitert, eine Aula gebaut, einen neuen Finanz- und Lastenausgleich erhalten und eine neue Bau- und Nutzungsordnung entwickelt. Ob das alles möglich gewesen wäre auch ohne das Scheitern der Fusion, ohne Krise, fragte Kuster und antwortete gleich selber: «Wir wissen es nicht! Doch ich bin fest davon überzeugt, dass es solche Herausforderungen braucht, um neue Kräfte und Reserven freizusetzen.» Kuster betonte die positive Seite von Krisen wohl auch, um die Einwohner zuversichtlich zu stimmen. Dies nach dem politischen Paukenschlag Ende Oktober, als Ammann Susanne Voser (CVP) und Gemeinderat Andreas Muff (parteilos) ihren Rücktritt bekannt gaben. «Veränderungen stehen an, so werden wir im Gemeinderat zwei neue Gesichter begrüssen dürfen», sagte Kuster. Sie betonte: «Veränderung müssen nicht verunsichern, Veränderungen geben uns die Chance auf neue Impulse, nutzen wir diese für das Weiterkommen unserer Gemeinde.»

Für ihren positiven Blick in die Zukunft erhielt Kuster Applaus von den Anwesenden. Diese stiessen im Anschluss auf das neue Jahr an, gönnten sich Wienerli und Brot und lauschten der Musik von Marc André Schmid und Naoko Matsumoto. Der gebürtige Neuenhofer spielte Blockflöte und wurde von Matsumoto auf dem Cembalo begleitet.

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