Mit diesem Programm gelingt Jugendlichen der Berufseinstieg

Die Neuenhoferin Nuria Regensburger hat ihre Abschlussarbeit über das Jugendprojekt «Lift» geschrieben und dabei aufgezeigt, wie erfolgreich das Programm ist.

Schüler Mersin nimmt am «Lift»-Projekt teil und arbeitete bei Andreas Zehner im Alterzentrum Sonnmatt in Neuenhof. (zVg)

Schüler Mersin nimmt am «Lift»-Projekt teil und arbeitete bei Andreas Zehner im Alterzentrum Sonnmatt in Neuenhof. (zVg)

Haben das «Lift»-Jugendprojekt analysiert: (v.l.) Delia Meier, Nuria Regensburger und Danijela Lazarevic. (zVg)

Haben das «Lift»-Jugendprojekt analysiert: (v.l.) Delia Meier, Nuria Regensburger und Danijela Lazarevic. (zVg)

97 Prozent aller Teilnehmer des Jugendprojekts «Lift» gelingt der Einstieg in die Berufswelt: Das hat Nuria Regensburger zusammen mit Delia Meier und Danijela Lazarevic in ihrer Abschlussarbeit für die Berufsmatur herausgefunden. Die drei KV-Lehrenden haben das «Lift»-Projekt in Neuenhof auf seine soziale und wirtschaftliche Wirksamkeit analysiert.

So unterstützt der Verein «Lift» mit dem gleichnamigen Projekt junge Erwachsene in der ganzen Schweiz, die wegen ihrer sozialen und schulischen Situation Mühe haben, nach der obligatorischen Schulzeit eine Lehrstelle zu finden.

Jugendliche lernen ihre Stärken kennen

Auch in Neuenhof ist das Projekt seit Jahren etabliert: Acht Schüler der achten Klasse arbeiten einmal pro Woche in ihrer Freizeit für einige Stunden in einem Betrieb. Dort können die Jugendlichen ihre ersten Erfahrungen mit der Berufswelt machen.

Dabei sollen die Schüler ihre Stärken kennenlernen und nach der Schule den Einstieg in die Arbeitswelt finden. Finanziert wird das Programm durch Steuergelder, Stiftungsgelder und Kantonsbeiträge.

«Wir sind auf die Idee gekommen, weil mein Vater regelmässig Schüler im Rahmen des ‹Lift›-Projekts in seinem Unternehmen betreut», sagt Nuria Regensburger. Die 19-Jährige ist selbst in Neuenhof aufgewachsen und hatte auch Schulkameraden, die bereits am Projekt teilgenommen haben.

Erfolgreich und beliebt

«Mich hat wirklich erstaunt, wie erfolgreich das Projekt ist und auch wie beliebt es bei den Jugendlichen ist», sagt Regensburger. So hätten in einer befragten Klasse alle Schüler gerne am «Lift»-Projekt teilgenommen.

Platz haben aber nur acht, wobei die Vorbereitung bereits in der siebten Klasse beginnt, wie Projektleiter Reto Geissmann erklärt: «Das Projekt dauert für die Schüler schlussendlich fast drei Jahre.»

Ein Jahr dauert die Vorbereitung, im nächsten Jahr erfolgen Arbeitseinsätze und im letzten Jahr, suchen die Schüler Lehrstellen oder Praktikumsplätze. «Die Abschlussarbeit von Nuria Regensburger hat mich positiv bestärkt, dass das Projekt funktioniert», sagt Geissmann.

Programm gibt Selbstvertrauen

Das Jugendprojekt hat auch auf das Selbstvertrauen der teilnehmenden Jugendlichen eine grosse Auswirkung: «In verschiedenen Interviews mit Schülern haben wir gemerkt, wie diese in den Arbeitseinsätzen aufgeblüht sind», sagt Nuria Regensburger. So auch Mersin, der bei Andreas Zehnder, Leiter der technischen Dienste des Alterszentrums Sonnmatt, arbeiten durfte.

Der Schüler hat bei den Arbeitseinsätzen seine Freude an der Arbeit im Freien entdeckt. «Das ‹Lift›-Projekt ist einfach eine gute Sache und bei uns findet dadurch zusätzlich ein Generationenaustausch statt», sagt Zehnder. Zwar sei die Betreuung der Jugendlichen ein sehr grosser Aufwand für ihn, doch schlussendlich lohne es sich.

Das sagt auch Nuria Regensburger: «Das Projekt verhindert, dass junge Erwachsene nach der Schule zu Sozialhilfefällen werden; davon profitiert die ganze Gesellschaft.»

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