Wenn der Maurer zum Lehrer wird

Seit sieben Jahren steigt die Schülerzahl. Der Unterricht kann teilweise nur dank Überbrückungslösungen sichergestellt werden. Ein neues Weiterbildungsangebot soll Quereinsteiger für den Beruf gewinnen.

Als «freudigen Tag» bezeichnete Regierungsrat Alex Hürzeler den Schulstart am Montagmorgen im Aargau und fügte an: «Vor allem für die Tausenden von neuen Kindergärtlern ist es sehr aufregend.» Die neuen Kindergärtler, die kurz vor zehn hinter der Aula auf Einlass warteten, schienen tatsächlich aufgeregt. Die einen strahlten, die anderen versteckten sich hinter dem Vater oder der Mutter und andere ergriffen die Hand ihres Gspänlis und liessen sie nicht mehr los. «Dieses Jahr ist der Aargau der einzige Kanton, der bereits heute startet», sagte Hürzeler. Alle anderen Kantone starten erst in einer oder in zwei Wochen.

Trotz anhaltendem Mangel an Lehrkräften stand im Aargau am Montag vor allen Klassen eine Lehrperson. Auch in Neuenhof, wie Schulleiterin Renate Baschek bestätigte. Der Lehrermangel sei jedoch nicht gelöst, die Gründe, die dazu führten vielfältig. «Nebst dem Lohn, der zum Glück angepasst wird, sind die veränderten Herausforderungen mitverantwortlich», so Baschek. Lehrpersonen müssten auffangen, wenn daheim der Erziehungsauftrag ungenügend erfüllt, wenn gesellschaftliche Probleme nicht gelöst werden. Der Unterricht sei seit Jahrzehnten ähnlich geblieben, es brauche eine Entwicklung. «Auf neue Fragestellungen braucht es Antworten», ist Baschek überzeugt.

Quereinsteiger können sich zur Lehrperson weiterbilden lassen

Mit einem neu geschaffenen Weiterbildungsangebot haben mehrere Kantone bereits eine Antwort auf den Mangel an Lehrpersonen gegeben. Ab Herbst werden 78 Quereinsteigende, die zwischen 30 und 59 Jahre alt sind, an der Pädagogischen Hochschule der Fachhochschule Nordwestschweiz einen neu geschaffenen Studiengang absolvieren. Das Studium dauert zwischen sechs und neun Semestern. Nach einem Jahr Vollzeitstudium können die angehenden Lehrpersonen Praxis an den Schulen sammeln.

Bereits vor zehn Jahren gab es ein Weiterbildungsangebot für Quereinsteiger. Im Gegensatz zum neu geschaffenen Angebot ist das Diplom nun nicht mehr nur kantonal, sondern in der ganzen Schweiz anerkannt.

Einer dieser Quereinsteiger ist Sven Böhringer. Der einstige Maurer, der im Baugewerbe Karriere machte und Personalfachmann wurde, arbeitet seit neun Jahren als Primarschullehrer in Neuenhof. «Ich könnte mir nichts anderes mehr vorstellen», zieht er Bilanz. Er werde zwar an jedem Schultag physisch und psychisch herausgefordert, bekomme aber ganz viel retour. «Ich finde, es hat viel zu wenige Quereinsteiger», resümiert er.

Lorena, 4, erster Kindergartenbär

«Mir geht es gut, ich habe mich auf heute gefreut. Meinen Kindergarten-Rucksack habe ich von meiner Freundin Alea erhalten, die auch in den Kindergarten geht.»

Gioia, 4, erster Kindergartenbär

«Ich habe mich auf meinen ersten Kindergartentag gefreut und habe Apfel und Salami zum Znüni dabei. Ich freue mich, neue Freunde zu finden.»

Oriana, 11, 6. Klassebär

«Ich mag Ferien lieber als Schule und trotzdem habe ich mich auf den ersten Schultag gefreut. Mein Lieblingsfach ist Mathe, doch ich mache alles gerne. Entweder möchte ich nach der Schule eine KV-Lehre machen oder Architektur studieren.»

Roko, 11, 6. Klassebär

«Ich war in Kroatien in den Ferien, habe mich heute aber gefreut, wieder in die Schule zu kommen, vor allem wegen der Kollegen. Deutsch ist mein Lieblingsfach. Ich möchte einmal Autodesigner werden.»

Weitere Artikel zu «Neuenhof», die sie interessieren könnten

Neuenhof03.04.2024

Mehr Angebote für die Jüngeren

Die Jugendarbeit Neuenhof hat ein spannendes Jahr hinter sich. Einige Ferienangebote wie Schlittschuhlaufen, Klettern oder der Lasertag für die etwas jüngeren…
Neuenhof06.03.2024

Auf den Spuren des Eisvogels und der Wasseramsel

Wer am Sonntagmorgen mit den Vögeln aufstand, konnte einige auf einer Exkursion in Neuenhof mit Vogelkundler Ernst Weiss besser kennen lernen. Im Zentrum des…
Neuenhof06.03.2024

Zweiter Wahlgang nötig

Niemand erreichte das absolute Mehr. Am 9. Juni wird nochmals abgestimmt.