Lärmproblem noch nicht ganz gelöst

Vor gut eineinhalb Jahren häuften sich die Reklamationen in Killwangen wegen des Lärms durch Autoposer auf der Raststätte Würenlos. Hat sich in der Zwischenzeit etwas verändert?
Die Limmatwelle hat bei Gemeindeammann Markus Schmid (Mitte), der Kantonspolizei Aargau sowie einer betroffenen Hundehortbetreiberin nachgefragt. «Im Verlauf dieses Jahres konnte eine gewisse Entspannung festgestellt werden. Dennoch gehen weiterhin Lärmklagen aus der Bevölkerung ein. Von einer nachhaltigen Lösung kann daher noch nicht gesprochen werden, zumal es nach wie vor regelmässig – insbesondere an Wochenenden – zu störenden Lärmereignissen kommt», sagt Gemeindeammann Markus Schmid.
Der Gemeinderat hatte sich vor eineinhalb Jahren mit den Nachbargemeinden ausgetauscht und festgestellt, dass der Lärm dort auch Thema sei, doch nicht so ausgeprägt wie in Killwangen. «Da ist die Luftlinie zur Raststätte und zur Autobahn bis zu den ersten Häusern sehr kurz», erklärte Schmid im Artikel der Limmatwelle vom 10.5.2024. Aufgrund der Reklamationen wurde auch die Betreiberin der Autobahnraststätte Würenlos, die Bovida Real Estate AG, aktiv und verkürzte etwa die möglichen Parkzeiten von vier auf zwei Stunden. Ebenso patrouillierten Sicherheitsdienste.
Andere Strassen genutzt
Die durch die Betreiberin umgesetzten Massnahmen sowie das neue Parkregime hätten grundsätzlich Wirkung gezeigt, sagt Schmid. «Die verstärkte Präsenz von Sicherheitsdiensten und die klaren Vorgaben auf dem Areal haben dazu beigetragen, dass die Raststätte weniger als Treffpunkt für Autoposer genutzt wird.» Gleichzeitig sei jedoch zu beobachten, dass sich ein Teil der Aktivitäten auf umliegende Strassen verlagert hat. Eine eigentliche Entschärfung des Lärmproblems ist deshalb nur eingeschränkt festzustellen.»
Dennoch wird eine stärkere Präsenz erwartet: «Die Polizei bemüht sich, die Situation im Rahmen ihrer Möglichkeiten zu kontrollieren. Als von der Problematik stark betroffene Nachbargemeinde erwarten wir jedoch eine stärkere und konstantere Präsenz, auch wenn uns bewusst ist, dass dies operativ nicht immer einfach umzusetzen ist», so Schmid weiter.
Ebenfalls durch den Autoposer-Lärm betroffen war und ist Carmen Greber, welche einen Hundehort in Killwangen betreibt. Sie sagt: «Freitags und samstags ist Sicherheitspersonal vor Ort, das störende Poser konsequent wegschickt. Dennoch bleiben die An- und Abfahrten teilweise problematisch.»
Kaum mehr Lärmklagen
Etwas anders sieht es die Kantonspolizei (Kapo) Aargau: «Die Einführung des neuen Parkregimes sowie der Einsatz eines Sicherheitsdienstes an Wochenenden hat nach unseren Feststellungen volle Wirkung gezeigt», sagt Mediensprecher Bernhard Graser. So seien Ansammlungen von Autofans im vergangenen Sommerhalbjahr ausgeblieben. «Dementsprechend verzeichneten wir auch kaum mehr Lärmklagen und mussten – im Gegensatz zu früheren Jahren – auch nicht mehr eingreifen, wenn sich der Verkehr nachts auf die Autobahn zurückstaute», so Graser weiter.
Er stellt fest: «Scheinbar hat die Autobahnraststätte durch die getroffenen Massnahmen ihre Attraktivität für Autofans verloren. Da nie von einer homogenen Szene gesprochen werden konnte, ist es unwahrscheinlich, dass diese wie ein Zirkus weitergezogen ist, um sich woanders neu zu treffen.
Die Situation ist vergleichbar mit der Bergstrecke an der Salhöhe ob Erlinsbach, die vor einigen Jahren plötzlich zum beliebten Treffpunkt für junge Motorradfahrer geworden war. Mit der Einführung von Tempo 60 und vermehrten Geschwindigkeitskontrollen im letzten Jahr verflog der Reiz, und das Phänomen verschwand, wie es gekommen war», erklärt der Kapo-Mediensprecher weiter.


