«Das letzte Wort»

Melanie Bär, Redaktionsleiterin

«Als 5.-Klässler erzählte ich meinem Lehrer von meinem Traum, mit dem Auto um die Welt zu reisen», sagte Louis Palmer vor einer Woche an seinem Vortrag in der Neuenhofer Schule (Artikel S. 6/7). Sein Lehrer klärte die Klasse über den Klimawandel auf – und wies Louis Palmer auf die grosse Menge an Treibhausgasen hin, die das Verbrennen von Benzin verursacht. Ob der Lehrer geahnt hat, was das bei seinem Schüler auslöst? Er seinen Traum anpasste und zum ersten Menschen wurde, der die Erde in einem Solarmobil bereist hat?

Ich hatte auch einen umweltbewussten Lehrer. Herr Blum erklärte uns, wie energie- und ressourcenintensiv die Herstellung von Aluminiumfolie ist. Seither kann ich mein Sandwich nicht mehr darin einwickeln – sein eindringlicher Appell hallt auch 35 Jahre später noch nach.

Solche Vorbilder braucht es auch heute. Menschen, die wie Louis Palmer ihre Träume verwirklichen. Oder einfach im Kleinen ein Vorbild sind und einen Unterschied machen. Denn wenn viele kleine Leute, an vielen kleinen Orten, viele kleine Dinge tun, können sie das Gesicht der Welt verändern, besagt ein Sprichwort.

So wie die 700 ehrenamtlichen Helfenden, die fürs Pfingstlager von Jungwacht Blauring in Wettingen 65 000 Stunden Gratisarbeit leisteten. Die Zelte, Lager- und Infrastruktur aufbauten, um 10 000 Kindern und Jugendlichen drei unvergessliche Tage im grössten Zeltlager der Schweiz zu ermöglichen.

Denn egal, wofür unser Herz brennt, ob für Mensch, Umwelt oder anderes – Gutes zu tun, tut nicht nur anderen gut, sondern auch uns selbst. Ich kann Palmers Aufruf am Schluss seines Vortrags nur unterstützen, als er die Neuenhofer Schüler dazu ermutigte, an ihren Träumen festzuhalten, um sie irgendwann zu verwirklichen. Und vielleicht ist irgendwann gerade jetzt.

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melanie.baer@chmedia.ch

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