«Das letzte Wort»

Wussten Sie, dass Spitex die Abkürzung für spitalexterne Hilfe bedeutet? Ich jedenfalls nicht. Doch für jeden und jede ist die Gesundheitsorganisation ein Begriff. Beim Besuch der Fachleute in der Oberstufe war eine der ersten Fragen an die 60 Schülerinnen und Schüler, was denn die Spitex mache (Artikel S. 6). Die Antwort: «Sie helfen alten Leuten.» Das ist nur teilweise richtig, denn auch junge Leute werden gepflegt. Der jüngste Patient ist 15 Jahre alt, seine Wunde wird durch die Spitex versorgt.
In meinem Bekanntenkreis wurde der Leistenbruch einer 75-jährigen Frau operiert. Am selben Abend sollte sie das Spital wieder verlassen – soweit die Theorie. Doch die Frau hatte so starke Schmerzen nach dem Eingriff, dass die Fachpflegekraft sie in Absprache mit dem behandelnden Arzt eine Nacht im Spital zur Kontrolle behielt. Ambulant vor stationär – so das allgegenwärtige Motto, um die horrenden Gesundheitskosten in den Griff zu kriegen.
Doch das kann es auch nicht sein: bei einer Operation, und ist es noch so ein dargestellt harmloser Eingriff, kann auch danach etwas passieren. Ich finde, man sollte von Fall zu Fall entscheiden. Geht es der Patientin nach einem Eingriff gut, kann man darüber befinden. Aber von vornherein entscheiden, dass die operierte Person am selben Tag wieder nach Hause gehen und wenn nicht, die Kosten für die Übernachtung selbst berappen muss, finde ich total daneben. Wie auch in vielen anderen Bereichen des Lebens sollte hier der gesunde Menschenverstand walten können und nicht Vorschriften, die auf dem Papier einige Franken weniger zur Folge hätten.
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