«Das Letzte Wort»

Philippe Neidhart, freier Mitarbeiter Limmatwelle

Ob Trail-Running-Schuhe, Wanderrucksack oder Snowboardjacke – als begeisterter Outdoor-Sportler weiss ich wasserdichte Materialien zu schätzen. Was mir bis vor kurzem nicht bewusst war: Sie alle enthalten per- und polyfluorierte Alkylsäuren – sogenannte PFAS. Dabei handelt es sich um eine Gruppe wasser-, fett- und schmutzabweisender Stoffe, die in der Natur kaum abgebaut werden können und deshalb als Ewigkeits-Chemikalien bezeichnet werden. Durch die Produktion, beim Benutzen und Entsorgen PFAS-haltiger Produkte gelangen diese Stoffe in die Umwelt – ins Trinkwasser, in die Böden, Pflanzen und Tiere – gar im Blut praktisch jedes Menschen lassen sich Rückstände von PFAS nachweisen. Dabei stehen diese Chemikalien in Verdacht, Krebs zu verursachen, das Immunsystem zu schwächen und zu Erkrankungen der Schilddrüse zu führen. Einige Studien stellen auch einen Zusammenhang mit neurologischen Entwicklungsstörungen und Einschränkung der Fruchtbarkeit her.

Aus gesundheitlicher und nachhaltiger Perspektive ist es deshalb sinnvoll, möglichst auf PFAS zu verzichten oder sie nur dort einzusetzen, wo es zwingend nötig ist – für eine gemütliche Lägernüberquerung brauche ich keine dreilagige Gore-Tex-Membranjacke, die für die Besteigung des Mount Everest ausreichen würde. Problematisch ist allerdings, dass bei vielen Produkten nicht erkennbar ist, ob sie PFAS enthalten; zudem sollte es nicht die Aufgabe der Bevölkerung sein, sich tief gehend mit der Thematik auseinandersetzen zu müssen. Da PFAS ein weltweites Problem darstellen, liegt es an der Politik und Unternehmen, an der Situation etwas zu verändern. In Zukunft müssen strengere Regeln durchgesetzt und häufigere Kontrollen durchgeführt werden. Gleichsam muss in der Industrie ein Umdenken stattfinden und auf die Entwicklung umweltfreundlicher Ersatzstoffe gesetzt werden. Der Natur und den Menschen zuliebe.Feedback an:

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