«Das Letzte Wort»

Graziella Jämsä, freie Mitarbeiterin

«Haben wir genug Süssigkeiten?», fragte mein Mann mich zu Beginn der Woche. Ich nickte. Niemals vergisst er diese Vorbereitung auf Halloween. Er findet es lustig, wenn die verkleideten Kinder an der Tür klingeln. Vor allem wenn jene, die ihn nicht kennen, schon ob seiner Zwei-Meter-Gestalt erschrecken.

Wäre ich Mutter, würde ich meine Kinder genau aus solchen Gründen niemals alleine losziehen lassen. Auch die Halloween-Folgen in amerikanischen Comedy-Serien hinterlassen einen grausigen Nachgeschmack. Über an Hauswände geworfene Eier rege ich mich auf, das Gesetz tut mehr. Der Tatbestand der Sachbeschädigung liegt hier bereits vor. Und wo der Nachbar auf dem eingeseiften Terrassenboden ausrutscht, kommt Körperverletzung dazu. Die Zunahme des Vandalismus in nächster Nähe schockiert mich. Und wenn mich etwas beschäftigt, muss ich darüber reden. Das Gespräch mit meinen Neffen ist lange her und war ein kurzes. Die Faszination für Kostüme haben sie Mitte Primarstufe hinter sich gelassen. Und Streiche? Vielleicht ein Furzkissen oder eine gut platzierte Spinne.

Aber wie kommt es dann, dass in dieser Nacht Grenzen zwischen Spass und strafbarer Sachbeschädigung nicht nur von Jugendlichen nicht mehr wahrgenommen werden? Ich habe keine Antwort auf diese Frage. Aber ich finde es wichtig, dass Polizei und Behörden Aufklärungsarbeit leisten (Artikel S. 11). Gleichzeitig wünsche ich mir, dass Verantwortung für ein Miteinander nicht nur an Eltern delegiert wird. Jeder Mensch soll sich sein eigenes Handeln überlegen, Vorbild für Jüngere sein und einschreiten, wenn er Zeuge einer Straftat wird – auf ein friedliches Halloween!

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