Den Strom ganz genau zählen

Bald ist Gemeindeversammlung in Killwangen. Aus diesem Grund hat man an einem Infoabend in die Traktanden eingeführt.

Etwa 20 Personen fanden sich zum Infoabend ein. (Bild: Dieter Minder)
Etwa 20 Personen fanden sich zum Infoabend ein. (Bild: Dieter Minder)

Für Markus Schmid, den künftigen Gemeindeammann von Killwangen, war der Informationsabend am Montag so etwas wie die Hauptprobe. Gemeindeammann Werner Scherer blieb mit Verdacht auf Covid-19 zuhause und Vizeammann Werner Hubmann ist mit Covid-19 in Quarantäne. Auch Gemeinderat Jürg Lienberger musste sich krankheitshalber abmelden. Deshalb führten die Gemeinderäte Markus Schmid und Hanspeter Schmid durch den Informationsabend. Rund 20 Personen waren dazu in die Mehrzweckhalle gekommen.

Die Gemeinde Killwangen besitzt einen Strassen- und Gehwegszustandsplan. Nach diesen sollte schon 2019 der Rütirain saniert werden. «Der Gemeinderat hatte damals beschlossen, damit zu warten, bis die letzte Parzelle überbaut ist», sagte Gemeinderat Hanspeter Schmid. Weil dies nun so weit ist, wurde ein Projekt mit den Bereichen Strassenbau, Wasserleitungen und EW-Rohrblock präsentiert. Noch fliesst das Trinkwasser in jenem Gebiet durch Graugussrohre. An ihrer Stelle sollen Kunststoffrohre mit einem Durchmesser von 160 mm verlegt werden. Die Kosten von 178000 Franken gehen zu Lasten der Wasserversorgung. Für das Elektrizitätswerk soll ein neuer Rohrblock verlegt werden. Er wird Schutzrohre umfassen, durch die unter anderem Kabel für die Strassenbeleuchtung gezogen werden sollen. Das dürfte 59000 Franken kosten. Die Kosten für den Strassenbau, 132000 Franken, gehen zu Lasten der Gemeindekasse. Am Ende der Strasse besitzt die Ortsbürgergemeinde eine Parzelle, die ausserhalb des Baugebietes liegt. «Das für die Strasse nötige Land haben die Ortsbürger der Einwohnergemeinde abgetreten», teilte Hanspeter Schmid mit.

Was grosse Unternehmen heute schon können, soll künftig auch Kleinkunden möglich sein, nämlich den elektrischen Strom dort einzukaufen, wo sie ihn am günstigsten erhalten. Das bedingt, dass die Stromzähler durch Smart-Meter ersetzt werden. Diese erlauben eine detaillierte Erfassung des Stromkonsums. Deshalb schlägt der Gemeinderat die Beschaffung von Smart-Metern sowie die Übergabe der Werkfakturierung an die Regionalwerke Baden (RWB) vor. «Mit der Auslagerung können wir die Finanzverwaltung entlasten.» Die einmaligen Kosten für Software und den Aufbau der Daten sind auf 110000 Franken veranschlagt. Dazu kommen jährliche Kosten von rund 34000 Franken. Voraussichtlich ab 2023 sollen die Stromzähler ausgewechselt werden. Ein Votant will das Thema weiter hinausschieben und stellte ein Referendum in Aussicht.

Zurzeit sind in der Gemeinde etwa 1060 Stromzähler im Einsatz, etwa 1000 davon sollen ersetzt werden. Dies wird die Elektrizitätsversorgung rund 395000 Franken kosten. Zugleich sollen Wasserzähler für 275000 Franken zu Lasten der Wasserversorgung ersetzt werden. Es ist vorgesehen, den Ersatz der Zähler mit der Werkfakturierung zu koordinieren.

Steuerfuss soll noch nicht steigen

«Die Verschuldung ist nach wie vor hoch», sagte Markus Schmid. Lag sie 2021 bei 3472 Franken pro Einwohner, sollte sie bis 2029 auf 1909 Franken pro Einwohner sinken. Im Finanzplan wird 2024 aber auch eine Steuerfusserhöhung auf 108 % prognostiziert. Im Budget 2022 rechnet der Gemeinderat mit einem Betriebsaufwand von 6,46 Millionen Franken (alle Zahlen gerundet) und einem Betriebsertrag von 6,17 Millionen Franken. Dank der Auflösung von 250000 Franken Aufwertungsreserve, ist das Budget ausgeglichen. Der Steuerfuss bleibt bei 105 %. Das soll von den natürlichen Personen 5,1 Millionen Franken bringen. Bei den juristischen Personen erwartet der Gemeinderat 160000 Franken. Gegenüber der Rechnung 2020 sind das etwa 38 % weniger. Das Investitionsbudget 2022 beläuft sich auf 844000 Franken. Darin enthalten sind die bewilligten 212000 Franken für die Limmattalbahn, 500000 Franken für die Zufahrt SBB/ARA sowie die 132000 Franken für die Sanierung Rütirain 1.

Auf eine Frage aus der Versammlung antwortete Markus Schmid mit: «Eine Baukommission ist eines der ersten Themen in der neuen Legislatur.» Ein entsprechender Betrag ist im Budget 2022 enthalten.

Veranstaltung

Die Gemeindeversammlung findet am Dienstag, 23. November, um 20 Uhr in der Dreifachturnhalle Zentrum in Neuenhof statt.

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