Seit über drei Jahrzehnten im Wald als Forstwarte tätig

Seit 35 Jahren ist Marcel Weber und seit 31 sind Marcel Wegmann und Martin Bürgisser als Forstwarte tätig. Schon fast zwei Jahrzente sind sie im Forstamt Heitersberg ein eingespieltes Team. Was ihnen an ihrem Beruf so gut gefällt und was sie an ihren Kollegen schätzen, sagen sie im Interview.

Feiern Dienst-Jubiläen: Marcel Weber, Marcel Wegmann und Martin Bürgisser (v. l.) aus dem Forstamt Heitersberg. (Bild: Melanie Bär)
Feiern Dienst-Jubiläen: Marcel Weber, Marcel Wegmann und Martin Bürgisser (v. l.) aus dem Forstamt Heitersberg. (Bild: Melanie Bär)

Der 51-jährige Marcel Wegmann hat bereits seine Lehre als Forstwart im Spreitenbacher Wald absolviert. Und auch der 58-jährige Marcel Weber und der 51-jährige Martin Bürgisser arbeiten schon ihr Berufsleben lang im Wald. Seit 18 Jahren sind die drei Forstwarte ein Team. Bürgisser war anfangs in Oberrohrdorf und Killwangen tätig, die sich im Jahr 2000 mit Spreitenbach zum Forstrevier Heitersberg zusammenschlossen. Weber kam hinzu, als sich drei Jahre später auch die Gemeinden Bellikon und Remetschwil dem Forstamt anschlossen.

Die Männer sind ein eingespieltes Team. Alle drei sind sich einig: Die Arbeit gefällt ihnen auch nach so vielen Jahren noch immer sehr gut und ihre Kollegschaft ist ihnen wichtig.

Sie arbeiten seit vielen Jahren zusammen und scheinen es noch immer gut miteinander zu haben. Was macht die gute Zusammenarbeit aus? Marcel Weber: Die Zusammenarbeit funktioniert dann, wenn jeder im Team sein Bestes gibt. Läuft es einmal nicht rund, wird daraus niemandem ein Strick gedreht. Bei unserem Beruf kommt es darauf an, dass man sich hundertprozentig auf die anderen verlassen kann.

Marcel Wegmann: Für mich ist wichtig, dass man Stärken und Schwächen voneinander kennt und sie annehmen kann. Und dass man sich auf die Mitarbeiter verlassen kann, in guten und in schweren Zeiten. Und zu guter Letzt, dass man zusammen lachen kann auch schon am Morgen früh.

Martin Bürgisser: Wir können uns zu 100 Prozent auf jeden verlassen.

Hätten Sie je gedacht, so lange in Ihrem angestammten Beruf als Forstwart tätig zu bleiben? Marcel Wegmann: Da ich ein sehr beständiger Mensch bin, konnte ich mir schon immer gut vorstellen, lange im selben Beruf und auch für denselben Arbeitgeber zu arbeiten.

Marcel Weber: Hätte mir jemand gesagt, ich sei in 35 Jahren immer noch im selben Wald tätig, ich hätte ihn wohl als Spinner betitelt...

Martin Bürgisser: Mein Vater war Waldarbeiter und ich durfte ihn schon als Kindergärtler begleiten. Daher interessierte ich mich schon sehr früh für den Beruf als Forstwart. Für mich war schnell klar, dass mir dieser Beruf gefällt und ich konnte mir gut vorstellen, sehr lange darauf zu arbeiten. Nach meiner Ausbildung liess ich mich weiterbilden und absolvierte den Lehrgang Forstwartvorarbeiter.

Was gefällt Ihnen am Beruf besonders gut? Martin Bürgisser: Die vielen verschiedenen Arbeiten, die von den Jahreszeiten dominiert sind: holzen im Winter, pflegen im Frühling und Waldwege sauberhalten im Sommer. In der Natur und an der frischen Luft zu arbeiten gibt mir Zufriedenheit – auch wenn das Wetter nicht immer schön ist.

Marcel Weber: Mir gefällt die sehr abwechslungsreiche, interessante und auch mit «Action» gespickte Arbeit in der Natur.

Marcel Wegmann: Es ist schön zu sehen, wie wir mit unserer täglichen Arbeit die Zukunft des Waldbestandes beeinflussen und diese Entwicklung beobachten können. Die Arbeit ist abwechslungsreich und körperlich so anstrengend, dass wir uns den Gang ins Fitnessstudio sparen können. Am Abend nach der Arbeit völlig erledigt nach Hause zu kommen, gibt mir ein sehr grosses Glücksgefühl.

 

Also würden Sie diesen Beruf wieder wählen? Marcel Weber: Ja, aus diesen Gründen würde ich ihn wieder wählen. Und weil ich als «Bürogummi» wohl eine Katastrophe wäre ...

Martin Bürgisser: Für mich ist es der schönste, abwechslungsreichste und interessanteste Beruf, auch wenn er zu den gefährlichsten gehört.

Marcel Wegmann: Auch wenn die körperliche Abnützung aufgrund der täglichen Arbeit bei Regen und Kälte gross ist, überwiegen die positiven Aspekte, sich in der Natur bewegen zu können und sie zu beobachten.

Was ist das schönste Erlebnis im Berufsalltag? Marcel Weber: Es gibt in 35 Jahren unzählige «schönste Erlebnisse», die man so nicht einfach auflisten oder erzählen kann. Ein eindrückliches Erlebnis ist beispielsweise, einen besonders wertvollen Baum zu fällen oder einen besonders kniffligen Fall zu lösen, wenn zum Beispiel ein Baum sehr schwierig steht.

Marcel Wegmann: Zu den schönsten Erlebnissen gehört es, wenn man ein Bauwerk errichten und danach bei einem Bierchen einweihen kann. Beispielsweise die Errichtung des Aussichtsturmes Kapf an der Mühlebachstrasse, diverse Feuerstellen und Ruhebänke im Wald oder die Erstellung eines neuen Postens am Vita Parcours.

Martin Bürgisser: Auch bei mir gibt es viele schöne Erlebnisse: Einen grossen Baum zu fällen, einem Rehkitz oder jungen Füchsen zu begegnen beispielsweise.

Und welches Erlebnis als Forstwart gehört zu den negativen? Marcel Weber: Jeder Unfall gehört in diese Kategorie. Und natürlich die beiden Stürme «Vivian» und «Lothar».

Martin Bürgisser: Der schwere Arbeitsunfall vor zwei Monaten, als ich einen Baum fällte. Das Glück war trotzdem auf meiner Seite.

Marcel Wegmann: Als mir mein Arzt mitteilte, dass mein rechtes oberes Sprunggelenk aufgrund der Arthrose im Gelenk versteift werden und ich mir über kurz oder lang einen anderen Beruf suchen müsse. Ich konnte diese Aussage so nicht akzeptieren und habe mich in meinen Beruf zurückgekämpft.

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