Strukturwechsel ist auf Kurs

Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren: Ab nächstem Jahr gibt es keine Schulpflege mehr. Die Aufgaben gehen an den Gemeinderat über.

Nach der Abschaffung der Schulpflegen durch das Volk erhalten Schulen im Aargau eine neue Führungsstruktur. Archiv
Nach der Abschaffung der Schulpflegen durch das Volk erhalten Schulen im Aargau eine neue Führungsstruktur. Archiv

In Killwangen sind die ersten Grundsatzentscheide zu den neuen Führungsstrukturen der Volksschule getroffen worden. Das berichtet der Killwangener Gemeinderat Markus Schmid (Mitte-Partei), der unter anderem für das Ressort Bildung zuständig ist. Die Reorganisation wird nötig, nachdem das Aargauer Stimmvolk Ende September 2020 dafür gestimmt hatte, die Schulpflege abzuschaffen.

Das neue Führungskonzept und die damit verbundenen Abläufe werden von einem vierköpfigen Projektteam erarbeitet, darin sind Mitglieder der Verwaltung, der Schulleitung und der aktuell noch amtierenden Schulpflege involviert. Man stehe auch im Austausch mit anderen Gemeinden und der Schulaufsicht, erklärt Markus Schmid die Entwicklung der aktuellen Prozesse. In der Projektgruppe habe man bisher schon einiges erreicht: So habe man zum Beispiel eine Detailanalyse der Aufgaben und Tätigkeiten der Schulpflege vorgenommen, das Reglement für die kommunale Zusammenarbeit von Schule und Gemeinde sowie die neue Entscheidungsmatrix der schulischen Entscheide erarbeitet und die Organisation in ihren Grundzügen bestimmt. Aktuell befindet man sich am Ende der Phase 2. Die dritte Projektphase wird von Juli bis Ende Dezember dauern, ab Neujahr 2022 werden die neuen Strukturen dann in Kraft treten.

Zeitplan wird eingehalten

Schmid erklärt, aktuell befinde man sich auf Kurs, und das, obwohl es im Abstimmungskampf im letzten Herbst besonders von der Gegnerseite her hiess, der Zeitplan für die Umstrukturierungen sei sehr sportlich. Das sei einerseits dem Projektteam zu verdanken, das bereits kurz nach der Abstimmung das erste Mal zusammengekommen ist. Andererseits erhielten die Gemeinden grosse Unterstützung vonseiten des Departements für Bildung, Kultur, Sport (BKS). «Wir sind mit der Zusammenarbeit sehr zufrieden», so Schmid. Bei Fragen sei beim Kanton immer jemand erreichbar und man biete einander viel Hand bei der Umsetzung, zum Beispiel mittels Unterstützungsinstrumenten wie Veranstaltungen zu verschiedenen Themen wie Schulkommission, beschwerdefähige Entscheide, Personalführung und Qualitätsmanagement. Zusätzlich könnte man begleitende Angebote der Fachhochschule Nordwestschweiz (FHNW) nutzen.

Neu wird die Schulleitung direkt dem Gesamtgemeinderat unterstehen. «Die Entscheidungswege sind verkürzt worden», sagt Schmid. Damit will man eines der Ziele der Initiative umsetzen, das war: Das System mit Schulpflege und Schulleitung soll weniger kompliziert sein, die Aufgaben klar verteilt. Weniger kompliziert wird das System vor allem für Dritte, da es fortan sehr klar ist, wer bei welchen Anliegen anzusprechen sei.

Die Idee der Abschaffung der Schulpflege entstand auch mit dem Hintergedanken, die strategische und politische Entwicklung der Schule zu professionalisieren. Dabei entsteht eine Umschichtung der Aufgaben: «Das wird neu dazu führen, dass das Ressort Bildung im Gemeinderat eine viel grössere Bedeutung haben wird», so Schmid. Voraussichtlich wird das ein Umschichten von Verantwortlichkeiten bedeuten. Es werde in Zukunft wohl schwierig werden, als Gemeinderat neben dem Ressort Bildung noch andere Ressorts zu führen.

Keine gemeinderätliche Schulkommission

Eine wichtige Entscheidung, die bereits getroffen wurde, sei ein vorläufiger Verzicht auf eine gemeinderätliche Schulkommission. Da es in einer kleinen Gemeinde wie Killwangen keinen ständigen Bedarf für eine Schulkommission mit beratender Funktion gebe – anders als in grösseren Gemeinden oder Städten mit mehr Schülerinnen und Schülern –, habe man sich dazu entschieden, vorerst keine Kommission einzusetzen. Mittels modularen Aufbaus der Organisation will man sich jedoch die Türe offenhalten, um eine Kommission dennoch punktuell einsetzen zu können, sofern es sie denn dereinst brauchen würde.

Eine der grössten Herausforderungen bisher sei der Wissenstransfer von der abtretenden Schulpflege her. Da die Schulpflege schon lange tätig ist, wolle man versuchen, so gut wie möglich vorhandenes Wissen zu erhalten.

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