Auf dem Waldlehrpfad Natur entdecken

Sowohl in Killwangen wie auch in Spreitenbach gibt es einen Waldlehrpfad. Unterwegs mit dem Forstwart-Lernenden Leandro Righetti, der für den Unterhalt in Spreitenbach sorgt.

Forstwart-Lernender Leandro Righetti entfernt vor dem Franzosenweiher eine Informationstafel des Waldlehrpfads. (Bild: Melanie Bär)

Forstwart-Lernender Leandro Righetti entfernt vor dem Franzosenweiher eine Informationstafel des Waldlehrpfads. (Bild: Melanie Bär)

«Die Birke ist ein Pionierbaum, sehr genügsam und bis zur arktischen Baumgrenze verbreitet», steht auf dem Schild, das am Ufer des Franzosenweihers auf einem Holzpfahl angebracht ist. 44 solcher Informationstafeln stehen auf dem 2,7 Kilometer langen Waldlehrpfad, der beim Waldeingang bei der Spreitenbacher Rütilochstrasse beginnt und beim Franzosenweiher endet.

Nicht nur über den Namen des Baums oder Strauchs wird informiert, sondern auch über dessen Verwendung: «Die Rinde wird für Gefässe, Kleidung, Schuhe und zur Abdichtung von Rasendächern verwendet. Aus den Birkenblättern wird Tee gemacht, der blutreinigend und harntreibend wirkt. Der Saft wird schliesslich als Haar- und Hautpflegemittel verwendet.»

Hinter dem Informationsschild sollte die beschriebene Hänge-Birke stehen, damit die Spaziergänger sich in der Natur ein Bild davon machen können. Doch dort ist nur ihr abgebrochener Wurzelstock zu sehen. Der starke Schneefall hat im Winter den Rest des Baumes abgeknickt. «Manchmal habe ich Glück und finde den gleichen Baum in der Nähe, sodass ich nur das Schild umplatzieren muss», sagt Leandro Righetti.

Vom Tiefbauzeichner zum Forstwart-Lernenden

Der 22-Jährige ist Forstwart-Lernender im Forstrevier Heitersberg und für den Waldlehrpfad verantwortlich. Nicht immer steht wie bei der Birke die gleiche Baumart in unmittelbarer Nähe. «Manchmal steht der Baum auch am falschen Standort und wächst deshalb nicht. Dann pflanze ich an einem anderen Ort einen neuen Baum.»

Im Moment ist er allerdings froh, wenn er nicht zu viel ändern muss. Vor sechs Wochen hat er sich beim Biken den Oberschenkel gebrochen und ist noch nicht voll einsatzfähig. Trotzdem ist er froh, dass er zumindest ein paar Stunden im Wald verbringen kann. «Mir gefällt die Arbeit in der Natur.» Das ist auch der Grund, weshalb er nach seinem Lehrabschluss als Tiefbauzeichner und dem Erwerb der Berufsmatur jetzt noch eine zweite Lehre als Forstwart macht. Neben dem Holzen und der Waldpflege sei der Unterhalt des Waldlehrpfads eine schöne Abwechslung. Stolz zeigt er auf die 12 Baumstämme, die er an die Wand des Schnitzelschopfs gehängt hat. Zusammen mit den Abbildungen der Knospe und des Blatts lernen die Spaziergänger so die Merkmale der Bäume kennen. «Anhand dieser Eigenschaften kann man sie unterscheiden», sagt der junge Mann, der in Zufikon wohnt.

Auch in Killwangen gibt es

 

einen Waldlehrpfad

Seit Anfang 2000 bilden die Gemeinden Spreitenbach, Killwangen und Oberrohrdorf-Staretschwil das Forst- revier Heitersberg, das deren Waldflächen bewirtschaftet. Im September 2003 kamen die Gemeinden Bellikon und Remetschwil dazu.

Seit August im letzten Jahr gibt es auch in Killwangen einen Waldlehrpfad. Initiiert haben ihn die beiden Killwangener Ortsbürger Markus Regensburger und Felix Schaufelberger. Im Gegensatz zum über 40 Jahre alten Spreitenbacher Waldlehrpfad stehen auf den Tafeln ausser dem Namen des Baums keine weiteren Informationen darauf. «Heute kann man sich die Infos über eine App holen», begründet Regensberger. Was die Pfade gleich haben: Beide führen an Feuerstellen vorbei.

Hilfe beim Baumerkennen braucht Leandro Righetti mittlerweile keine mehr. Er freut sich jedoch, wenn er dazu beitragen kann, dass sich auch andere für den Wald interessieren und auf dem Waldlehrpfad ihre Kenntnisse erweitern können.

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