«Ausfallrisiko ist gross» - deshalb soll die ARA saniert werden

Am Montagabend informierte der Gemeinderat an der Polit-Info über die Abstimmungsvorlagen. Wegen Covid-19 wird an der Urne statt an der Gemeindeversammlung darüber entschieden.

Diverse Geräte, Pumpen und Motoren der ARA in Killwangen müssen saniert werden. Deshalb stimmt der Souverän an der Urne über einen Kredit von 2,57 Millionen Franken ab. CHMedia/Archiv
Diverse Geräte, Pumpen und Motoren der ARA in Killwangen müssen saniert werden. Deshalb stimmt der Souverän an der Urne über einen Kredit von 2,57 Millionen Franken ab. CHMedia/Archiv

Man kennt sich fast nicht, sagt Gemeinderat Jürg Lienberger (parteilos), als abends kurz vor sieben Uhr knapp 20 Einwohner nach und nach die Turnhalle betreten. Mit Gesichtsmaske begrüsst auch Gemeindeammann Werner Scherer (SVP) die Gäste zur Präsentation der Jahresrechnung 2019, des Budgets 2021, der Finanzplanung, des Kreditantrags für die Auslagerung der Werkfakturierung sowie des Verpflichtungskredits für die Sanierung und Werterhaltung der Abwasserreinigungsanlage (ARA).

Die beiden Kredite warfen am Montagabend am meisten Fragen auf. «Die Ara braucht jeder und keiner will sie, weil sie kostenintensiv ist», schickte Gemeinderat und Ressortvorsteher Hanspeter Schmid den Erläuterungen voraus. Worum gehts? Die Abwasserreinigungsanlage (ARA) wird seit 36 Jahren in einem Verband von den Gemeinden Spreitenbach, Würenlos und Killwangen betrieben. Von 2011 bis 2013 fand eine Totalsanierung statt, die gesamthaft 16 Millionen Franken gekostet hat. Seither ist die Anlage ohne Unterbruch in Betrieb. Kleinere Sanierungen wurden von ARA-Mitarbeitenden ausgeführt, was Kostenersparnisse ergab. Jetzt brauchen Geräte, Pumpen und Motoren jedoch eine umfassende Sanierung und müssen teilweise ausgetauscht werden. «Das Ausfallrisiko ist gross und kann eine Gewässerverschmutzung verursachen», sagte Hanspeter Schmid. Bereits heute seien überdurchschnittlich viele Piketteinsätze nötig. Auch der Reinigungsprozess sei nur mit erhöhtem Aufwand zu bewältigen. Deshalb hat der Vorstand eine Entwicklungsstrategie und einen Finanzplan gemacht und Offerten für die Sanierung eingeholt. Entsprechend der Gerätelebensdauer muss im Jahr 2026 am meisten investiert werden. Die Optimierung der Frischschlammbehandlung, Druckluftanlage und Garage ist mit 2,26 Millionen Franken veranschlagt. Hinzu kommen 310000 Franken für die Anschaffung von Geräten und Maschinen, den Werterhalt sowie Sofortmassnahmen. Der Souverän stimmt an der Urne über den Totalkredit von 2,57 Millionen Franken ab. Auch wenn Killwangen nur einen Anteil davon übernehmen muss, nämlich 485730 Franken. Spreitenbach wird ebenfalls über den Kreditantrag abstimmen und muss 1,357 Millionen Franken davon übernehmen, die Würenloser 727310 Franken. «Ich habe Mühe mit dieser Kostenverteilung», sagte Walter Käppeli an der Polit-Info. Würde die Verteilung anhand der Einwohner berechnet, müsste Killwangen nur rund 10 Prozent der Kosten übernehmen. «Richtig, sie wird aber anhand der Nettoentwässerungsfläche berechnet. Das ist so an der Gemeindeversammlung genehmigt worden», sagte Schmid, versprach jedoch, das Anliegen im Vorstand einzubringen.

Berichterstattung über die anderen Traktanden erfolgt in der nächsten Limmatwelle. Urnenabstimmung: 29.11.

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