Einblick ins Klosterleben

Am Samstag findet im Kloster Fahr in Würenlos die Buchvernissage des Bands 11 der Gesamtausgabe der verstorbenen Benediktinerin Silja Walter statt. Gleichzeitig wird ein neuer Raum eröffnet, der Einblick ins Schaffen und Leben der Dichterin gibt.

«Mit dem Raum wollen wir einerseits, dass Silja Walters Schaffen weiterlebt – oder weiterbrennt, wie sie zu sagen pflegte», sagt Priorin Irene. Anderseits erhoffe man sich, dadurch ein neues, zusätzliches Publikum anzuziehen und ihm Einblick ins ganze Kloster und das Klosterleben geben zu können. «Wir haben im Moment vor allem Gäste ab 50 und hoffen, so auch jüngere anzuziehen.» Der Raum ist jeden letzten Sonntagim Monat, jeweils nach dem Gottesdienst von 10.45 bis 14 Uhr geöffnet und kostenlos zu besichtigen. Im neuen Jahr will man auch Gruppenführungen anbieten. «Ich könnte mir vorstellen, dass beispielsweise Literatur- oder Germanistikstudenten sowie Fachleute im pädagogischen Hochschulbereich an den literarischen Werken interessiert sind.»

Die Priorin hat den Raum zusammen mit externen Fachleuten für Museumsgestaltung konzipiert. Finanziert wird er durch Sponsoren. Im Raum werden zahlreiche Texte, Film-, Ton- und Fotodokumente zu sehen und zu hören sein. Auch Aufnahmen von Gedichten, die die vor fünf Jahren verstorbene Benediktinerin selber vorgelesen hat.

Auch malerische Werke, die teilweise der Öffentlichkeit bisher nicht zugänglich waren, werden im Raum ausgestellt. «Silja Walter hat mit Farben gelebt und gebetet. Sie hat ihre Gottessuche, ihre Fragen in Bildern und Texten ausgedrückt», weiss Priorin Irene.

Der Raum soll nicht nur ins Leben der Künstlerin Einblick geben, sondern auch in den klösterlichen Alltag. In der Mitte des Raums erfährt der Besucher, wie man Nonne wird oder wie der Ablauf im Kloster aussieht. «Das Kloster ist ein Ort, wo Talente und Fähigkeiten entfaltet werden können und wo Platz für Handwerk und Kunst ist.» Auch die Geschichte des im Jahr 1130 gegründeten Klosters wird aufgerollt. Es wird beispielsweise eine Statistik zu sehen sein, in der ersichtlich ist, wann wie viele Nonnen im Kloster lebten. «Im letzten Jahrhundert erreichten wir in den 70er-/80er-Jahren mit 46 Schwestern den Höchststand», so Priorin Irene. Zurzeit leben 20 Benediktinerinnen im Fahr, Tendenz abnehmend. Über die 900-jährige Klostergeschichte lebten durchschnittlich 18 bis 25 Schwestern dort. Mit dem neuen Raum wollen sie neben Gästezimmern, Gottesdiensten, Laden und dem Raum für Führungen ein weiteres Angebot schaffen, bei dem man Einblick ins Klosterleben erhält. «Die Schwestern freuen sich darauf und wir sind gespannt, welchen Anklang der neue Raum findet», blickt die Priorin in die Zukunft.

Kloster Fahr, Würenlos, Samstag, 23. April, 11 Uhr Wort-Gottesfeier; 13.30–14.15 Uhr Eröffnung Silja- Walter-Raum; 14.30 Uhr Buchpräsentation, anschliessend ist der Silja- Walter-Raum offen; 17 Uhr Vesper.

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