Die Kugel ist wieder auf dem Turm: Drinnen liegt ein aktuelles Zeitzeugnis

Nach gut 100 Stunden Restaurierung erstrahlen das Turmkreuz und die Turmkugel vom Kirchenturm im Kloster Fahr im neuen Glanz. Der Kugel haben die Schwestern aktuelle Zeitdokumente beigefügt.

Metallbauer Ueli Schneider übergibt Priorin Irene einen Brieföffner, damit sie künftig Dokumente aus der Turmkugel besser öffnen kann. Im Hintergrund der Kirchenturm mit dem restaurierten Kreuz samt Kugel.
Metallbauer Ueli Schneider übergibt Priorin Irene einen Brieföffner, damit sie künftig Dokumente aus der Turmkugel besser öffnen kann. Im Hintergrund der Kirchenturm mit dem restaurierten Kreuz samt Kugel.

«Die Turmkugel ist frei», meldet eine der Nonnen, die das Geschehen auf dem Turm mit ihrem Feldstecher beobachtet. Just nach der Enthüllung beginnt das Glockengeläut und die Klosterschwestern stimmen das Lied «Grosser Gott wir loben dich» an. Dies sei ein grosser Moment, die Kugel und das Kreuz wieder am richtigen Standort platziert. Das Turmkreuz samt Kugel wurde im Rahmen der Kirchturmsanierung vor zwei Monaten demontiert, restauriert und am Montag wieder montiert.

In der Turmkugel wurden sieben Dokumente, unter anderem von 1804, 1833 und 1968, gefunden. Es ist üblich, bei jeder Renovation aktuelle Dokumente als Zeitzeugen hineinzulegen. «Wir haben ein Pergament gestaltet, auf dem wir unserer Freude und Hoffnung Ausdruck verliehen haben», sagt Priorin Irene.

Alle Schwestern hätten unterschrieben. Das Dokument selber sei mit dem Siegel des Konvents verschlossen worden. Zudem hat eine der Nonnen einen Text zum Thema Kloster am Rand der Stadt verfasst. Nicht genug, auch ein Dokument mit wichtigen Daten der letzten Jahre wanderte in die Zeitkapsel. Natürlich wurden auch die alten Dokumente zurückgelegt. «Vorher haben wir sie digitalisiert», betont sie.

Brieföffner für die nächste Renovation liegt bereit

Bevor Ueli Schneider, der für die Restaurierung verantwortlich zeichnete, über seine Arbeit erzählte, überreichte er Priorin Irene einen Brieföffner. Damit sie für das Öffnen der Dokumente bei der nächsten Renovation gewappnet sei. Und fügte an: «Ich habe noch die Titelseite der Tageszeitung in der Kugel verstaut.»

Dann rollte der Metallbauer aus Lenzburg auf, was er an Arbeiten zu verrichten hatte. Er habe den Kaiserpfahl geflickt, verstärkt und so präpariert, dass das Kreuz nun fest sitze, nicht mehr hin und her schlage. Alles sei ziemlich rostig gewesen. Nun erstrahlt das Kreuz samt Kugel in neuem Glanz.

«Gut 40 Gramm Blattgold habe ich verarbeitet. Die gesamte Restauration hat rund 100 Arbeitsstunden gedauert. Das Montieren habe ich etwas unterschätzt. Wir mussten auf das Mittagessen verzichten, um rechtzeitig bis 14 Uhr fertig zu sein», sagt er schmunzelnd.

Dies sei nun der Moment, um zusammen auf die gelungene Restaurierung anzustossen, sagte Priorin Irene zum Abschluss der kleinen Feier.

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