Das Land der glücklichen Menschen

Im letzten Dezember ist Erika Bombardieri, die vor 19 Jahren die KinderOasen.ch GmbH in Würenlos gründete, nach Paraguay ausgewandert. Dies kann sie guten Gewissens tun, hat sie doch eine passende Nachfolge für die Tagesstätte gefunden.

Kein Bild von Erika Bombardieri, doch in Paraguay wird sie Zeit zum Malen haben. Foto: cfr
Kein Bild von Erika Bombardieri, doch in Paraguay wird sie Zeit zum Malen haben. Foto: cfr

Irgendeinmal auszuwandern, in ein tropisches Land wie etwa Paraguay zu ziehen, das stand für die 60-jährige Erika Bombardieri schon immer fest. «Ich bin in Nigeria aufgewachsen, kam erst mit neun Jahren in die Schweiz. Die Wärme fehlt mir, erst recht die Herzlichkeit. Ich ziehe nun in ein Land, von dem man sagt, dass dort die glücklichsten Menschen leben», sagt sie strahlend.

 

Paraguay ist für Erika Bombardieri kein unbekanntes Pflaster, sie hat es auf ihren Reisen kennen und lieben gelernt. Das Land sei politisch stabil, im Süden sicher und es wachse einfach alles, was man sich nur wünschen könne. «Wir sind drei Parteien aus der Schweiz, die miteinander ein über 5 Hektar grosses Landstück in der Nähe von Villarrica (Universitätsstadt von Paraguay) gekauft haben», sagt Bombardieri. Für den individuellen Hausbau seien jedoch alle drei Parteien selber verantwortlich. «Die erste Zeit werde ich in einem der bestehenden, alten Häuser auf unserem Grundstück leben, bis der Neubau vollendet ist», sagt die 60-Jährige. Zugleich wird sie dafür sorgen, dass ein Gemüsegarten angelegt wird und weitere Obstbäume zu den bereits bestehenden 30 Bananenstauden gepflanzt werden. «Ich möchte weitgehend als Selbstversorgerin leben. Ich bin Vegetarierin, deshalb sollte dies ohne Probleme möglich sein.» Mit fünfhundert Franken monatlich könne man in diesem Land gut leben, zwischendurch sogar auswärts essen gehen, sagt sie.

Wie reagierte das Umfeld auf die Auswanderungspläne? «Gemischt, die meisten freuen sich jedoch darauf, mich einmal zu besuchen.» Genauso wie ihre drei Söhne. Sascha, der älteste, hat sogar vor, zeitweise bei seiner Mutter zu leben, Nino mag die Hitze nicht wirklich, wird jedoch in der kühleren Jahreszeit gerne einmal vorbeischauen. Der Jüngste, Manuel, freut sich schon jetzt auf tolle Ferien im fernen Paraguay. Erika Bombardieri wird zweimal pro Jahr in die Schweiz reisen, unter anderem auch wegen ihrer Mutter, die im Altersheim lebt. Mit der Option, ihre Tochter nach Paraguay zu begleiten und auch dort zu leben, konnte sich die 86-Jährige nicht anfreunden.

Ziel ist also, ein Haus zu bauen, einen Garten anzulegen und sich einfach zurückzulehnen? «Erst schon. Doch später könnte es mich durchaus reizen, ein Kinderheim aufzubauen. Vor allem in den Grossstädten leben viele Kinder auf der Strasse», sagt sie. Geld für den Aufbau und Unterhalt müsste jedoch aus dem Ausland kommen, Paraguay sei an armes Land. Im Moment sei dies jedoch noch kein Thema. Nicht mehr nur fixe Pläne zu haben, sei durchaus angenehm. Man darf also gespannt sein, ob es irgendwann im fernen Paraguay ein neues Heim, eine eigentliche KinderOase, geben wird.

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