Das Alterszentrum ist jetzt Sache einer AG
Das Projekt Alterszentrum kommt in eine neue Phase: Die Gemeindeversammlung hat beschlossen, die weitere Planung und Realisierung einer zu gründenden Aktiengesellschaft zu übertragen.

Mit grosser Mehrheit bei einzelnen Gegenstimmen ermächtigten die Würenloser Stimmbürger den Gemeinderat, eine gemeinnützige Aktiengesellschaft «Alterszentrum Würenlos AG» zu gründen. Als Kapital erhält sie die rund4 Mio. Franken aus dem Altersheimfonds der Gemeinde. Die neue AG wird zu 100 Prozent im Eigentum der Gemeinde bleiben. Ihr Zweck ist die Planung, die Finanzierung, der Bau und die Vermietung des Alterszentrums. Sie wird dieses dereinst nicht selber betreiben, sondern an eine spezialisierte Unternehmung respektive Institution vermieten.
Der im Sommer 2015 gebildete Steuerungsausschuss, dem je 3 Vertreter des Gemeinderates und des Vorstandes Verein Alterszentrum Würenlos angehören, hatte unter der Leitung des externen Projektleiters Christoph Kratzer die Entscheidungsgrundlagen für die Gemeindeversammlung erarbeitet. Vizeammann Toni Möckel zeigte auch die weiteren Meilensteine auf, wozu die Stimmbürger noch mehrmals werden Stellung nehmen können: Sei es beim Gestaltungsplan, sei es bei der Frage, ob das gemeindeeigene Land auf der Zentrumswiese der Aktiengesellschaft im Baurecht oder als Sacheinlage zur Verfügung gestellt wird, oder sei es im Baugesuchsverfahren. Bezüglich Terminplan wollte sich Möckel nicht auf die Äste hinauslassen: «Wenn ich die Vergangenheit anschaue, sehe ich, dass ein Terminplan schon beim nächsten Schritt scheitern kann.» Einen, wie von FDP-Präsident Consuelo Senn geforderten Zeitrahmen anzugeben, sei absolut unrealistisch. Aber er wolle vorwärtsmachen, so Möckel: «Vertrauen Sie dem Gemeinderat!» Der FDP-Antrag wurde mit 119 zu 61 Stimmen abgelehnt.
CVP-Präsident Andreas Schorno bezeichnete die AG-Gründung als eigentliche «Grundsteinlegung», mit der das Projekt jetzt zum Fliegen komme und wozu die CVP eine «sehr positive Grundhaltung» habe. Er deponierte aber auch das Anliegen, das Raumprogramm nochmals zu prüfen, damit es den künftigen Bedürfnissen der Würenloser gerecht wird.
Im Zusammenhang mit dem Altersheimprojekt stand der Kauf des Postgebäudes, wofür die Versammlung 1,9 Mio. Franken bewilligte. Für Gemeindeammann Hans Ulrich Reber ist dieser Erwerb von «strategischer Bedeutung». Dieses Grundstück müsse in die Gesamtplanung und bei der Erschliessung der Zentrumswiese miteinbezogen werden. Das Ziel sei ein ortsbaulich attraktives Ensemble: «Das könnte zum Zentrum von Würenlos werden», so Reber. Die Post wolle das Gebäude verkaufen, aber als Mieterin bleiben. Nach erfolgter Umnutzung beabsichtigt die Gemeinde, das Grundstück wieder zu verkaufen.
Auch alle übrigen Vorlagen wurden von den 243 anwesenden Stimmberechtigten (von insgesamt 4131) gutgeheissen.