Auszeichnung für langjährigen Vereinsarzt

Der Mediziner Hans Jürg Huber ist der dienstälteste Hausarzt in Würenlos. Für seine Arbeit bei den Samaritern wurde er mit der Henry-Dunant-Medaille ausgezeichnet.

Arzt Hans Jürg Huber wurde Ende April, anlässlich der Delegiertenversammlung des Kantonalverbandes Aargauischer Samaritervereine, mit der Henry-Dunant-Medaille ausgezeichnet. Diese Medaille ist die höchste Auszeichnung in der Samariterwelt und wird an langjährige Samariter, die ihrem Verein während 25 Jahren die Treue gehalten haben, verliehen. Huber steht dem Samariterverein Würenlos als Vereinsarzt bereits so lange mit Rat und Tat zur Seite. Der Verein schätzt die Unterstützung.

In einem Interview legt Hans Jürg Huber seine Beweggründe für den Einsatz bei den Samaritern dar:

1993 stiegen Sie in die Gemeinschaftspraxis in Würenlos ein. Als Nachfolger von Urs Enggist haben Sie das Amt als Vereinsarzt geerbt. Wie ging es Ihnen damit? Hans Jürg Huber: Für mich war klar, dass der Samariterverein als medizinische Vorhut einen Vereinsarzt im Hintergrund braucht. Bei Fussball- und Pferdesportturnieren sowie anderen Anlässen leisteten wir vier Würenloser Ärzte Hintergrunddienst für den Sanitätsdiensteinsatz. Wir fertigten selbst Röntgenbilder an, um allenfalls gebrochene Extremitäten einzugipsen.

Was verbindet Sie mit der Samariterbewegung? Ich staune immer wieder, mit wie viel Begeisterung und Einsatz, aber auch Fachkompetenz sich die Samariterinnen und Samariter für das Wohl und die Gesundheit der Gemeinde und der Region einsetzen.

Leider nimmt die Bereitschaft, für diesen uneigennützigen Dienst an den Mitmenschen und sich für die Aus- und Weiterbildung regelmässig Zeit zu nehmen, immer mehr ab. Trotzdem hoffe ich, dass der Samariterverein Würenlos weiterhin genügend engagierte Mitglieder findet, um diesen wichtigen Einsatz an vorderster Front im Gesundheitswesen im bisherigen Ausmass leisten zu können.

Welche Einsätze haben Sie zusätzlich zu Ihrem Beruf als Hausarzt geleistet?

Bei meinem Werdegang zum Hausarzt absolvierte ich ein dreimonatiges Praktikum bei einem Hausarzt in einem kleinen Farmerdorf in Iowa in den Vereinigten Staaten. Als einziger Arzt in einem grossen Umkreis betreute er seine Patientinnen und Patienten wirklich von der Geburt bis zur Autopsie. Zwischen 1990 und 1993 leistete ich im Rahmen der Swiss Medical Unit drei Einsätze bei der Peace-Keeping UN-Mission Minurso, bei welcher die Schweiz den Sanitätsdienst für das militärische und zivile UN-Personal leistete. Wir hatten ein kleines Notspital und mehrere Sanitätsaussenposten über die Westsahara verteilt. Die Arztvisiten wurden mit Flugzeugen absolviert, da die entlegenen Stützpunkte zum Teil über 1000 Kilometer voneinander entfernt waren. Diese Einsätze waren sehr spannend, vielseitig und lehrreich und die Kameradschaft weit draussen in der Wüste kaum beschreibbar. Leider entschied der Bundesrat im Jahr 1993, den Einsatz der Sanitätseinheit zugunsten einer anderen Mission zu beenden. So wurde aus mir der zurzeit dienstälteste Hausarzt in Würenlos. (LiWe/zVg)

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