Im Sommer kommt wohl die neue Reithalle

Weil die alte Reithalle dem Neubau des Werkhofs weichen musste, plant der Reitverein Würenlos und Umgebung einen Neubau. Nun kommt Bewegung ins Projekt: Der Gemeinderat erteilt die Baubewilligung

So soll die Reithalle des Reitvereins Würenlos und Umgebung einst aussehen. Sie wird im «Tägerhard» gebaut. Visualisierung: zVg
So soll die Reithalle des Reitvereins Würenlos und Umgebung einst aussehen. Sie wird im «Tägerhard» gebaut. Visualisierung: zVg

Seit 20. April hat Würenlos einen neuen Werkhof: An diesem Tag haben die technischen Betriebe den Neubau im Gebiet Tägerhard bezogen. Dieser Neubau hatte Konsequenzen für ein anderes Gebäude: Bereits im April vor einem Jahr musste der Reitverein Würenlos und Umgebung seine Reithalle abreissen lassen (die Limmatwelle berichtete). Sie stand am gleichen Ort wie der heutige Werkhof. Damals sagte Katja Hasani, die Präsidentin des Reitvereins, sie rechne damit, im Herbst 2019 mit dem Bau der neuen Reithalle beginnen zu können. Bereits damals erachtete Markus Roth, der Würenloser Bauverwalter, dieses Ziel als «unrealistisch». 

Nun, ein Jahr später, kommt Bewegung ins Projekt: Der Gemeinderat hat das Baugesuch des Reitvereins bewilligt. Dies geht aus den Gemeinderatsnachrichten hervor. Der Reitverein möchte im «Täger­hard» eine Reithalle und einen Reitplatz realisieren. Dort erschliesst die Gemeinde derzeit ein neues Gewerbegebiet: Auf dem Land, das der Ortsbürgergemeinde gehört, werden neben dem Werkhof und dem Reitverein fünf weitere Firmen ihre Neubauten errichten. Die Ortsbürger haben an ihrer ausserordentlichen Gemeindeversammlung im April 2019 diese fünf Unternehmen bestimmt: Es sind drei aus Würenlos, eine aus Henggart und eine aus Endingen. 

Bevor die Gemeinde mit den Arbeiten zur Erschliessung dieses neuen Gewerbeareals beginnen konnte, brauchte sie eine Bewilligung vom Kanton. Dies, damit der Baugrund des Areals verfestigt werden konnte. Ohne Verfestigung wäre diese Parzelle nicht genug stabil für die geplanten Bauten gewesen. Bauverwalter Roth bestätigt dies auf Anfrage und ergänzt: «Der Boden wurde bereits verfestigt.» 
Derzeit wird das Areal erschlossen: Dazu gehört der Bau einer Strasse sowie diverser Wasser-, Strom- und Abwasserleitungen, wie Roth erklärt. Er rechnet damit, dass diese Arbeiten bis Mitte Juli abgeschlossen sein werden. Dann werde die Gemeinde die Baufreigabe erteilen und die Unternehmen könnten mit ihren Bauten loslegen. Dann könne auch der Reitverein mit dem Bau seiner neuen Halle beginnen.

Präsidentin erhofft sich durch Neubau auch neue Mitglieder

Katja Hasani ist froh, geht es weiter mit dem Projekt: «Jetzt können wir nach vorne schauen und sobald wie möglich starten.» Auch sie rechnet damit, mit dem Bau im Sommer beginnen zu können. Damit der Reitverein die Zeit bis zum Baubeginn nutzen kann, sei er derzeit mit der Gemeinde am Abklären, ob er mit einigen Arbeiten bereits vorher starten könnte. «Der Tiefbau könnte mit Kleinlastwagen bewältigt werden. Dafür braucht es die Erschliessungsstrasse noch nicht», so Hasani. Der Holzbauer werde aber die Holzelemente auf LKWs transportieren, die 40 Tonnen schwer sind. Ohne Strasse würden die Lastwagen auf dem Boden einsinken. 

Die Reithalle wird knapp 1000 Quadratmeter gross sein. Darin sind auch ein Unterstand für das Material, eine Küche und Toiletten inbegriffen. Der vor der Halle gelegene Reitplatz wird 3500 Quadratmeter gross werden. 

Der Reitverein Würenlos und Umgebung hat derzeit 180 Mitglieder. Bis sie den Neubau nutzen können, trainieren sie in einem Zeltprovisorium. «Bisher haben wir von unseren Mitgliedern nur gutes Feedback zum Provisorium erhalten», so Hasani. Sie erhofft sich durch den Neubau auch neue Mitglieder: «Wir werden zum Beispiel wieder Dressur- oder Springkurse anbieten.» Das hätten sie vor dem Neubau nicht gekonnt, weil die Infrastruktur fehlte. Der Verein plane auch, Junioren vermehrt zu fördern. Etwa mit Kursen zum Verhalten, Futter, zum Verladen von Pferden. Durch den Neubau würden die Mitgliederbeiträge zwar etwas steigen, aber «die Preise sind auf der attraktiven Seite», wie Hasani sagt. Zudem seien Helfereinsätze sowohl von Junioren als auch von Senioren gut zu meistern.
Auch wenn die neue Halle das Potenzial mit sich bringt, neue Mitglieder zu generieren: Ohne den neuen Werkhof hätte der Reitverein laut Hasani keine neue Halle gebaut. «Dann hätten wir unsere bestehende renoviert. Dort hätten wir mit wenig Aufwand wieder etwas Gutes herstellen können.» Zur alten Halle gehörte bisher auch ein Sandplatz. Er befindet sich jedoch auf dem Land der Huba Control AG. So ist er von den Bauarbeiten auf der Parzelle der Ortsbürgergemeinde nicht betroffen. Deshalb bleibe er vorerst bestehen, sagt die Vereinspräsidentin. 
1,1 bis 1,2 Millionen Franken wird der Bau der neuen Reitanlage kosten. Finanziert wird sie einerseits durch Eigenmittel, einen Bankkredit, einen Betrag aus dem Sportfonds von Swisslos und ein Darlehen der Gemeinde. 

Wenn der Terminplan aufgeht, können die Bauarbeiten für die neue Stätte des Reitvereins im Sommer starten. Hasani rechnet damit, die Halle Anfang 2021 in Betrieb zu nehmen. Sie ist zuversichtlich: «Der Tiefbauer braucht etwa zwei Monate, der Holzbauer ebenfalls.»

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