Würenloser Gin gibt es auch ohne Dorffest

Der Gemeinderat informiert heute, ob das Dorffest verschoben wird. Den Gin, den zwei Würenloserinnen eigens fürs Fest brauen liessen, gibt es aber sowieso.

Mit ihrem eigenen Gin: Karin Wild (l.) und Sarah Wiederkehr. Melanie Bär
Mit ihrem eigenen Gin: Karin Wild (l.) und Sarah Wiederkehr. Melanie Bär

Karin Wild und Sarah Wiederkehr halten die ersten Flaschen ihres eigenen Gins in den Händen. Gebraut wurde er vor drei Wochen auf einem Hof im Fricktal. Bald werden auch die letzten der 200 Flaschen abgefüllt und nach Würenlos geliefert. «Wir haben den Gin extra fürs Dorffest brauen lassen und wollten ihn in unserer Bar am Dorffest im Juni erstmals ausschenken», sagen die beiden und fügen an: «Daraus wird wohl nichts.» Sie rechnen damit, dass das Fest in diesem Sommer nicht stattfinden wird.

Wie alle anderen Beteiligten wurden die beiden Frauen am 21. April vom Organisationskomitee des Dorffests informiert, dass das OK beim Gemeinderat Würenlos den Antrag um Verschiebung des Festes auf 2021 beantragt hatte. Auf Nachfrage der Limmatwelle teilte der Gemeinderat am Montag mit, dass er seinen Entscheid gefällt hat und heute Donnerstag darüber informiert.

Die beiden Frauen würden eine Verschiebung begrüssen: «Ich fände es sehr schade, wenn das Fest ersatzlos abgesagt würde. Wie viele andere haben auch wir schon viel Herzblut in die Vorbereitungen gesteckt», sagt Sarah Wiederkehr.

Zeitpunkt der Gintaufe ist noch ungewiss

«Wir trinken beide sehr gerne Gin», begründen die beiden, weshalb sie fürs Dorffest gerade einen Gin brauen liessen. Letztes Jahr kreierten sie an einem Workshop zusammen mit ihren Ehemännern eine eigene Mischung. Für die beiden Ehepaare war danach klar: Wenn schon ein Gin fürs Dorffest, dann muss er auch dorfeigene Zutaten enthalten. Sie machten sich auf die Suche und fanden im Klostergarten der Fahr- Schwestern, wonach sie suchten: Rosenmelisse und Verveine. «Sie geben dem Gin einen blumigen, leichten Geschmack», so Wild. Mit dem ersten Wurf sind sie zufrieden. Sie rechnen damit, dass sie bald auch das Endprodukt probieren können. Auch wenn die Gintaufe wohl nicht wie geplant am Dorffest im Juni stattfinden kann, sind sie trotzdem optimistisch. «Wir hoffen, dass wir sie nachholen können und nicht virtuell miteinander anstossen müssen», so die beiden.

Hoffen auf Aufschiebung statt Absage

Doch vorher haben die beiden Frauen noch einiges zu tun. Sie kümmern sich um Etikette und Verpackung und haben auch schon Vertriebsideen. «Als wir auf den sozialen Medien unser Projekt vorstellten, bekamen wir viele positive Reaktionen und wurden gefragt, ob wir den Gin auch verkaufen», sagt die 45-jährige Sarah Wiederkehr. Deshalb wollen die beiden einen Verkauf übers lokale Gewerbe prüfen. «Auch wenn wir wissen, dass es kein Produkt ist, um Geld zu verdienen», fügt die 48-jährige Karin Wild an.

Ihre Motivation sei die Freude am Organisieren. Aus diesem Grund haben Wiederkehr, die als Personalfachfrau arbeitet, und Wild, die als Projektmanagerin tätig ist, vor vier Jahren auch gemeinsam die Ausbildugn zur Eventmanagerin gemacht. Über ihren «Club 47 Grad» organisieren die beiden seither kleinere und grössere Anlässe. «Die Bar mit unserem Gin am Dorffest wäre einer der grösseren Anlässe gewesen. Wir hoffen, dass er nur verschoben und nicht ganz abgesagt wird und wir ein Jahr später mit der Bevölkerung anstossen können.»

Informationen zur Durchführung des Dorffestts unter www.wuerenlos.ch 

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