Sie gründen mit 17 Jahren eine eigene Firma

Schüler der Kantonsschule Baden präsentieren aktuell ihre handgefertigten Produkte und ihre Firmen im Einkaufszentrum Tägerhard in Wettingen. Einer von ihnen ist Marc Hutter aus Würenlos.

Die beiden 17-jährigen Fabian Brosi (CEO) und Mar hutter (CMO) mit ihrem selbstgemachten Sirup. Melanie Borter
Die beiden 17-jährigen Fabian Brosi (CEO) und Mar hutter (CMO) mit ihrem selbstgemachten Sirup. Melanie Borter

Neben den üblichen Waren können im Einkaufszentrum Tägerhard in Wettingen heute Donnerstag, am Freitag und am Samstag auch handgefertigte Backmischungen, Badezusätze, Duftkerzen, Hundeguetzli, Sirups und vieles mehr gekauft werden. An insgesamt zehn Ständen werden diese Produkte und die jeweiligen Firmen, die hinter diesen stehen, vorgestellt. Anwesend ist jeweils die komplette Belegschaft vom Chief Procurement Officer (CPO) über den Chief Marketing Officer (CMO) bis hin zum Chief Executive Officer (CEO). «Den CEO wollte am Anfang niemand machen», sagt Marc Hutter, CMO der Firma SeasonalSyups. Er wohnt in Würenlos und besucht die Wirtschaftsmittelschule (WMS) an der Kantonsschule Baden. 

Die Gründung einer fiktiven Firma mit realen Produkten gehört zum festen Programmpunkt des zweiten Schuljahres und geschieht jeweils in Zusammenarbeit mit YES (Young Enterprise Switzerland), einer Non-Profit-Organisation, die praxisorientierte Wirtschaftsbildungsprogramme für Lernende entwickelt und begleitet. Ziel ist es, wirtschaftliches Denken auf eine praktische Art zu vermitteln. 

Die Firma hat schon 500 Franken  Gewinn erzielt

«Am Anfang war es für uns ein Muss», gibt Fabian Brosi unumwunden zu. Er ist CEO der Firma SeasonalSyrups, hat also jenen Job inne, den zu Beginn niemand der Fünfergruppe machen wollte. Jetzt sitzt der 17-Jährige selbstbewusst da, spricht vom «Break-even-Point», den die Firma schon im Dezember erreicht habe, von den Aufgaben, die jeder der fünf Gruppenmitglieder hat, und von den 500 Franken Gewinn, die sie bereits erwirtschaftet haben. «Nicht der Gewinn wird für die Benotung hinzugezogen, sondern die Firma an sich wird bewertet, dazu gehört zum Beispiel auch der etwa 30 Seiten lange Businessplan, den wir schreiben mussten», sagt Brosi. Im August begannen die Schüler im zweiten Schuljahr der WMS damit, sich ein geeignetes Produkt auszudenken. Für Fabian Brosi, Marc Hutter und ihre Gruppenmitglieder Haosheng Zhao, Janis Oldani und Joel Winkler war schnell klar, es sollte etwas zu essen oder trinken sein. So kamen sie auf die Idee, Sirup herzustellen. Vier Sirupsorten aus vier verschiedenen Jahreszeiten. 

Weiterführung der Firma kommt aus Zeitgründen nicht in Frage

«Zuerst hatten wir das Problem, dass sich bei der Herstellung Alkohol bildete, und auch mit der Farbe des Sirups hatten wir Probleme», antwortet Hutter auf die Frage, welche Schwierigkeiten sie überwinden mussten. Würden sie grundsätzlich etwas anders machen, wenn sie nochmals den Auftrag bekämen, eine solche Firma zu gründen? «Wir würden wieder Sirup herstellen», da sind sich Hutter und Brosi einig. «Aber mit dem Businessplan würden wir früher anfangen, diese Arbeit haben wir etwas unterschätzt», sagt Hutter. Auf die drei Tage im Einkaufszentrum freuen sie sich. «Für uns ist das nichts Neues, wir waren schon an Weihnachtsmärkten und im Shopping-Center in Spreitenbach.» Auch da erzählten sie den Kundinnen und Kunden von ihren Produkten und der Geschichte dahinter. 

Die Firma weiterführen kommt indes für die fünf nicht in Frage, zu zeitintensiv sind die Produktion und die Vermarktung der vier Sirupsorten. «Nach Abschluss des Projekts werden wir den Partizipanten die Dividenden, uns den Lohn und dem Verein YES die Mehrwertsteuer auszahlen», sagt der CEO der Firma SeasonalSyrups.
 
Ausstellung der Schüler im Einkaufszentrum Tägerhard, Wettingen: Donnerstag, 12. , und Freitag, 13., von 16 bis 20 Uhr und Samstag, 14. März, von 10 bis 20 Uhr.

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