Für die Würenloser Senioren gibt es nur alle zwei Jahre einen Ausflug - die Alternative kommt gut an
Seit 2013 gibt es aus Spargründen abwechselnd einen Ausflug und ein Mittagessen in der Mehrzweckhalle. Ein Besuch.
Ursprünglich ging es um Geld. Der Seniorenausflug kostete zu viel. 2012 beschloss der Würenloser Gemeinderat, den Ausflug nur noch in den geraden Jahren durchzuführen. In den ungeraden Jahren sollte ein Anlass, ein Mittagessen, stattfinden. So angespannt war die finanzielle Lage der Gemeinde damals. 2013 fand das erste dieser Mittagessen statt.
Nun, sechs Jahre später, geht es den Würenloser Finanzen wieder besser. «Wir könnten die Kosten von einem jährlichen Ausflug wieder tragen», sagt Gemeinderat Lukas Wopmann. Er ist für die Altersbetreuung in Würenlos zuständig. Die Gemeinde habe jedoch den Mehrwert des Mittagessens in der Mehrzweckhalle erkannt: «Daran nehmen auch Senioren teil, für die der Ausflug zu anstrengend, kompliziert oder zu lange ist», sagt der Gemeinderat. Die Hürden seien geringer.
Die Zahlen geben ihm recht: Heuer war das Zmittag an der Reihe. 134 Würenloser Senioren und Seniorinnen ab 75 Jahren nahmen daran teil. Beim Ausflug im vergangenen Jahr waren es zwischen 80 und 90 Personen. «Ausserdem ist es auch schön, einen Anlass im Dorf zu veranstalten», so Wopmann weiter. Dadurch können die Organisatoren auch lokale Geschäfte berücksichtigen. Heuer kommt etwa das Essen vom Restaurant Alpenrösli und die Getränke aus der ortseigenen Landi-Filiale. Schüler und Schülerinnen von zwei Schulklassen übernehmen die Bedienung. Mit von der Partie sind auch immer zwei Mitglieder des Würenloser Samaritervereins. Sowohl am Ausflug als auch beim Mittagessen. Einspringen mussten sie jedoch noch nie.
Der Ablauf des Anlasses ist immer gleich. Zuerst gibt es eine Vorspeise, dann einen Hauptgang. Im Anschluss erfolgt ein musikalisches Intermezzo. Dann folgen Kaffee und Dessert. Heuer bestand das Menü aus einer Gemüsecrèmesuppe, Pouletgeschnetzeltem mit Gemüse und Spätzli sowie Panna Cotta zum Dessert.
Eine kurze Umfrage bei den Würenloser Senioren und Seniorinnen zeigt: Sie begrüssen den Entscheid des Gemeinderats nach wie vor. Als Gründe geben sie die gleichen wie Wopmann an: Die eigene Beweglichkeit ist eingeschränkt. Der Ausflug dauert zu lange. Es geht ums Zusammensein. Wopmann zieht ein durch und durch positives Fazit. Würenlos werde dieses Konzept wohl auch in Zukunft so beibehalten. Denn: «Eigentlich kommt es nicht drauf an, wo der Anlass stattfindet. Wichtig ist primär das Zusammensein.»