Mit ihnen ist gut Kirschen essen

Früchte haben derzeit Hochsaison. Landwirte erzählen, wie die bisherige Saison läuft.

Felix und Brigitte Markwalder aus Würenlos vor den Schaumstoff-Kirschen, die vor ihrem Hof stehen. Rahel Bühler
Felix und Brigitte Markwalder aus Würenlos vor den Schaumstoff-Kirschen, die vor ihrem Hof stehen. Rahel Bühler

«Zu verkaufen: Kirschen», steht im Moment auf vielen Plakaten. Sie stehen an Strassenrändern oder vor Hofläden. Von Ende Juni bis Mitte Juli haben Kirschen Saison. Die Limmatwelle hat bei Landwirten aus der Region nachgefragt, wie die bisherige Saison läuft und wie die runden, roten Früchte mit der Hitze zurechtkommen.

Zwei von ihnen sind Felix und Brigitte Markwalder. Sie besitzen 25 Niederstammbäume und ernten im Durchschnitt 1,5 Tonnen Kirschen pro Jahr. Letztes Jahr waren es laut Felix Markwalder gar 1,7 Tonnen. Heuer rechnet er nicht mit so viel Ertrag: «Im April war es sehr kalt. Ausserdem haben die Bäume 2018 viele Früchte getragen. Es kann sein, dass sie heuer eine Pause machen.» Bis jetzt bereiten ihm die Früchte ansonsten aber keine Probleme. Auch, weil er einen elektronischen Vogelschreck montiert hat. «Er imitiert die Stimmen von Raubvögeln und vertreibt so andere Vögel, die die Kirschen fressen würden», erklärt Markwalder.

Ein anderer ist Herbert Wohlgemuth. Sein Bauernhof liegt in Neuenhof. Er besitzt 3 Hoch- und 13 Niederstammbäume. «Chlöpfer» oder «Cordia» heissen seine Sorten. Bis jetzt laufe die Saison gut, sagt Wohlgemuth: «Die Befruchtung im Frühling war sehr gut. Bei uns gibt es mehr Kirschen als im Vorjahr.» 2018 sei der Ertrag schlecht gewesen. Nur etwa 300 Kilogramm in der gesamten Saison. Heuer waren es zum Zeitpunkt des Interviews bereits deren 150. Der Grund liegt laut Wohlgemuth am Wetter: «Kirschen mögen Wärme und Sonne, nicht so viel Regen.»

Auch Tobias Lüscher vom Wettinger Lüscherhof besitzt Kirschbäume. 20 Hochstammbäume sind es an der Zahl. Das ergibt normalerweise eine Jahresernte von anderthalb bis zwei Tonnen Kirschen. Mit dieser Menge rechnet Lüscher auch heuer: «Bis jetzt hatten wir im 2019 perfektes Kirschenwetter», sagt er. Es sei genug warm gewesen und habe ab und zu geregnet. 2018 musste er die Bäume bewässern, das war heuer nicht der Fall. Die Hitzewelle Ende Juni habe den Kirschbäumen etwas zu schaffen gemacht: «Dann sind sie im Stress.» Aber sonst läuft bislang alles rund. Der Lüscherhof hat sein Angebot erweitert: Er bietet zum ersten Mal Kirschen zum Selberpflücken an. «Wir haben ein, zwei alte Bäume, deren Früchte zu klein für den normalen Verkauf sind», sagt Lüscher. «Bevor wir sie verfaulen lassen oder den Spatzen überlassen, versuchen wir, sie so zu verwenden.» Pro Tag kämen nun 5 bis 20 Personen, die ihre Früchte selbst ablesen.

Auch in Spreitenbach gibt es Kirschenanbauer: Reto Lienberger vom Lienbergerhof ist einer. «Mit den heissen Temperaturen sind die Früchte schnell reif geworden», sagt er. «Bis jetzt läuft die Saison sehr gut.» Er besitzt 85 Niederstammbäume und erntet in guten Jahren 2,5 Tonnen.

Im Gegensatz zu den anderen befragten Bauern sind seine Bäume gedeckt: «So haben wir weder Probleme mit dem Regen noch mit der Kirschessigfliege», erklärt Lienberger. Er macht aus den Früchten auch Konfitüre für den Verkauf im Hofladen. Ansonsten verkauft er die Kirschen schachtelweise, genau wie Markwalder, Wohlgemuth und Lüscher auch.

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