Wachteleier: Klein, aber fein

Weihnachten ist Wachteleierzeit. Einer der grössten Züchter und Eierlieferanten in der Umgebung ist der Kempfhof in Würenlos.

Wachteleier sind klein, besitzen dafür aber mehr Nährstoffe als Hühnereier und weniger Cholesterin.

Wachteleier sind klein, besitzen dafür aber mehr Nährstoffe als Hühnereier und weniger Cholesterin.

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An Weihnachten darf es fürs Festmahl auch mal etwas exklusiver sein. Einer der Gründe, warum auf dem Kempfhof in Würenlos diese Tage ein paar Wachteleier mehr über die Hoflädelitheke gehen als sonst. Sandra Klaus und Isidor Moser besitzen rund 300 Wachteln, die pro Tag je ungefähr ein Ei legen. Ganz so viele gebe es täglich dann aber doch nicht, erklärt Klaus: «Wir haben auch junge Wachteln, die noch keine Eier legen, und wir forcieren das Legen nicht – manchmal dauert es eben länger», ein Schmunzeln kommt ihr über die Lippen. «Sonst wäre ich reich, wenn ich jeden Tag 300 Eier einsammeln könnte.» Die Wachteln sind in Holzvolieren untergebracht, die sich etwa auf Bauchhöhe befinden. Der Landwirt und die Wachtelbetreuerin haben die insgesamt elf Gehege alle selber gebaut. «Die Vögel sind einfach ruhiger in der Höhe», sagt Klaus. Und das sei gar nicht mal so selbstverständlich. Viele Gehege seien gefüllt mit nervösen Tieren. Je mehr in einem Käfig zusammenleben, desto ruhiger würden sie. Nicht so bei den Kempfhof-Wachteln: «Wir setzten nicht so viele zusammen ins Gehege, sie sollen genug Platz haben – und bei uns sind sie auch so ruhig und zahm», sagt Klaus stolz.

Vielseitig einsetzbar

Rund drei bis vier Stunden verbringt Sandra Klaus täglich im Wachtelstall. Gerade jetzt muss sie die Eier jeweils schnell einsammeln, damit diese nicht gefrieren. Im Geschmack soll das Ei ähnlich schmecken wie ein Hühnerei: «Für die einen schmeckt es ein bisschen milder als das Hühnerei, andere sagen, sie empfinden es würziger», so Klaus. Die Geschmäcker sind nun mal verschieden. Ihr Lieblingsessen mit Wachteleiern sei Raclette. «Ich hätte nie gedacht, dass die Kombination zwischen Käse und Wachteleiern so gut schmeckt», schwärmt sie. Gerade jetzt, zu Weihnachten, wäre es vielleicht einen Versuch wert. Aber auch der beliebte Nüsslisalat oder gefüllte Champignons würden sich hervorragend eignen. Wachteleier kann man für alles verwenden, was auch mit Hühnereiern zubereitet wird. Allerdings werden den Wachteleiern mehr Vitamine nachgesagt und auch Menschen mit einer Hühnereiallergie können sie verzehren.

Keinen Abfall

Die Eier halten sich gemäss den Wachtelzüchtern auf dem Kempfhof sehr lange. Sie würden nicht verderben, sondern einfach austrocknen. Die, die Klaus nicht mehr im Verkauf lassen kann, verarbeitet sie zu Teigwaren, die sie ebenfalls verkauft. «Ich mache das, weil ich finde, dass dieses wertvolle Lebensmittel nicht weggeworfen werden soll», sagt sie. Auch im Sommer achte sie auf die Nachhaltigkeit und mache mehr Teigwaren, verkaufe dafür aber weniger Eier aufgrund der Hitze.

Die kleinen, delikaten Kempfhof-Wachteleier finden sich nebst im eigenen Hoflädeli auch in der Landi Würenlos und Dietikon, im Volg Wettingen und Würenlos und im Kloster Fahr. Es gilt die Devise: «Es het, solangs het.»

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