Im Kloster Fahr beginnt eine neue Ära

Beim Kloster Fahr in Würenlos tut sich was – auf dem Gelände wird fleissig umgebaut. Die Arbeiten sollen im nächsten Jahr abgeschlossen werden.

Gruppenbild der Projektbeteiligten an der Neuausrichtung des Klosters Fahr im Rahmen des Gesamtprojekts «erfahrbar» im künftigen Wohnzimmer der 6,5-Zimmer-Cluster-Wohnung. Henry Muchenberger

Gruppenbild der Projektbeteiligten an der Neuausrichtung des Klosters Fahr im Rahmen des Gesamtprojekts «erfahrbar» im künftigen Wohnzimmer der 6,5-Zimmer-Cluster-Wohnung. Henry Muchenberger

Das Gebäude, das ehemals als Bäuerinnenschule genutzt wurde, wird zu Mehrgenerationenwohnungen umgebaut. Corinne Bürki

Das Gebäude, das ehemals als Bäuerinnenschule genutzt wurde, wird zu Mehrgenerationenwohnungen umgebaut. Corinne Bürki

Bereits seit 900 Jahren wohnen im Kloster Fahr in Würenlos Benedikterinnen-Schwestern. Damals, im Jahr 1130, hat der Freiherr Lütold II. von Regensberg seinen Grundbesitz an der Limmat an das Kloster Einsiedeln verschenkt. Seit jeher bilden die beiden Klöster ein Doppelkloster – das einzige weltweit. Die Gebäude, die zum Teil auf Zürcher und zum anderen auf Aargauer Boden stehen, wurden 2012 umfassend saniert. Die Bäuerinnenschule, die seit 1944 in Betrieb war, wurde 2013 geschlossen. Ein Wendepunkt in der Geschichte des Klosters, der zum Nachdenken anregte: «Wie kann sich das Kloster entwickeln und wie kann die Klostergemeinde von den betrieblichen Aufgaben entlastet werden?», fragten sich die Schwestern, wie Priorin Irene Gassmann an der Projektpräsentation erzählt.

Im Jahr 2017 folgte die öffentliche Ausschreibung der Annexgebäude. Die Resonanz war gross: Es wurden 26 Dossiers eingereicht. Doch der Prozess danach gestaltete sich schwierig, wie die Projektleiterin Verena Gysin verrät: «Wir hatten eine sehr komplexe Ausgangslage. Zum einen die beiden Kantone und zum andern die Spezialzone Würenlos, dann haben wir einen Teil in der Landwirtschaftszone und Gebäude, die unter Denkmalpflege stehen.» Die Bauarbeiten seien aktuell in vollem Gange: In der ehemaligen Bäuerinnenschule entstehen Mehrgenerationenwohnungen, die bereits alle vergeben sind, und zwei Studios für Gäste als Notschlafstelle. Geleitet wird dieses Projekt vom christlichen Verein «erfahrbar». Die Gastronomie und die Landwirtschaft werden von der Fahr Erlebnis AG übernommen: Das Restaurant wird umgestaltet und die Landwirtschaft wird auf Bio umgestellt. Als Investorin für das Gesamtprojekt konnte die christliche Pensionskasse Prosperita gewonnen werden. Der Prosperita-Geschäftsführer Joel Blunier gibt während der Präsentationen einen Einblick, wie viel Arbeit im Projekt steckt. So seien während der letzten fünf Jahre mindestens 2813 Mails mit dem Begriff Kloster Fahr gesendet worden. Die Wohnungen sollen bereits im Mai 2023 bezugsbereit sein – beim Restaurant zu den zwei Raben muss man sich noch ein bisschen länger gedulden, dort soll es im August oder September zu einem Abschluss der Bauarbeiten kommen.

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