Sie übten ihre digitalen Fertigkeiten

Als eine der ersten in der Schweiz absolvierten zwei Würenloser Sekundarklassen einen Workshop, der ihnen beim Umgang mit sozialen Medien hilft.

Sich in Szene setzen: Jugendliche lernen, wie sie Fotos fürs Netz machen. (Bild: zVg)
Sich in Szene setzen: Jugendliche lernen, wie sie Fotos fürs Netz machen. (Bild: zVg)

Viele Hände schnellen nach oben auf die Frage, wer alles soziale Medien nutzt. Die 15 Schülerinnen und Schüler der Sekklasse 2B im Schulhaus Feld in Würenlos bewegen sich mit ihrem Smartphone täglich in der digitalen Welt. Sie kommunizieren auf Instagram, schauen Videos auf Tiktok, senden sich Fotos auf Snapchat und recherchieren auf Google. Das wird nach einer Gesprächsrunde mit den Würenloser Jugendlichen schnell klar.

Als «Digital Natives» ist auch nichts anderes von ihnen zu erwarten – sie wissen, wie die sozialen Netzwerke funktionieren und wo sie Inhalte und Informationen abrufen können. Und doch umfasst digitale Kompetenz mehr als nur technische Fähigkeiten. Daran knüpft das Pilotprojekt «Digital Ninja Bootcamp» an. Die Schülerinnen und Schüler der Sekklasse 2B und ihre Parallelklasse nahmen im Herbst als eine der ersten in der Schweiz am eintägigen Workshop teil. Das Programm wurde von Huawei Schweiz und der Zürcher Innovationsagentur artsnext unter Einbezug von kantonalen Bildungs- und Schulbehörden sowie Lehrkräften entwickelt. Ziel des Projekts ist es, bei jungen Menschen ein Bewusstsein dafür zu schaffen, wie sie sich im Netz darstellen und was sie von sich preisgeben, wie sie sich informieren und wie sie ihr kritisches Denken anhand der gewonnenen Informationen schulen können.

Mobbing im Klassenchat

«Unser Informatiklehrer Günter Neumann wurde auf das Projekt aufmerksam und leitete es an mich weiter, weil ihm die Idee, die Jugendlichen auf spielerische Art und Weise für das Thema Cyberspace und soziale Medien zu sensibilisieren, zusagte», erzählt Oberstufenschulleiterin Mirjam Frey. Da soziale Medien im Jugendalter hochaktuell seien, habe sie grünes Licht für die Teilnahme am Workshop gegeben. «In den letzten zwei Jahren gab es immer wieder Momente, in denen wir uns mit Cybermobbing beispielsweise in Klassenchats auseinandersetzen mussten. Es fand zwar nicht in der Schule statt, jedoch hat es einen Einfluss auf das Klassenklima», sagt Frey. Ihr sei es wichtig, dass der Umgang im Netz immer wieder thematisiert werde – auch von den Eltern zu Hause. «Der Workshop hat diesbezüglich gute Denkanstösse gegeben. Daher kann ich mir gut vorstellen, dass er wieder durchgeführt wird», so Frey.

Zufrieden zeigt sich auch Lina Dönni, deren Sekklasse am «Digital Ninja Bootcamp» teilnahm. «Ich war überrascht, wie nahe der Workshop der Lebenswelt meiner Schülerinnen und Schüler war. Zudem fand ich die Inhalte lässig und jugendgerecht präsentiert», erzählt Dönni. In verschiedene Parcours aufgeteilt, wurden die Jugendlichen von fünf Personen betreut. Sie zeichneten, schossen Fotos, googelten sich selbst und ihre Eltern, entlarvten Fake News und sahen beim Erstellen von Tonspuren, wie einfach Aussagen im Netz manipuliert werden können. Die Würenloser Jugendlichen erhielten sogar Besuch von einem Influencer. «Das war sicher etwas Spezielles für die Schülerinnen und Schüler», sagt Dönni. Sie kriegten schliesslich nicht täglich Einblick in die Arbeit eines Social-Media-Profis.

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