Einsatz bei Wind und Wetter

Seit eineinhalb Monaten laufen die Schulen wieder auf Hochbetrieb. Noch ist für die rund 70 Würenloser Erstklässlerinnen und Erstklässler vieles neu – auch der Schulweg. Damit sie die Schule sicher erreichen, stehen sechs Lotsinnen unermüdlich im Einsatz.

Sind seit 10 Jahren als Lotsinnen im Einsatz: (v.l).Ellen Küng, Sandra Meier, Brigitte Keller. (Bild: zVg)
Sind seit 10 Jahren als Lotsinnen im Einsatz: (v.l).Ellen Küng, Sandra Meier, Brigitte Keller. (Bild: zVg)

Zwischen Auto-, Fussgänger- und Fahrradverkehr sowie Elterntaxis trippeln frühmorgens kleine Menschen zur Schule. Für Ordnung im morgendlichen Würenloser Tohuwabohu sorgen sechs Lotsinnen.

Die Frauen stehen an neuralgischen Punkten an der Schulstrasse und helfen den rund 600 Kindergarten- und Primarschülerinnen und -schülern in ihren neongelben Westen sicher über die Strasse. Sandra Meier ist eine von ihnen.

Sie und ihre beiden Kolleginnen Ellen Küng und Brigitte Keller sind seit zehn Jahren als Lotsinnen in Würenlos im Einsatz und sorgen auch bei Wind und Wetter dafür, dass die Kinder ihre Schule sicher erreichen. «Lotsin zu sein, ist für uns eine Herzensangelegenheit. Es gibt immer wieder schöne Momente von Mensch zu Mensch», sagt Meier, die selbst Mutter von drei erwachsenen Kindern ist. Sie ergänzt: «Würenlos ist zwar ein beschauliches Dorf, aber die Tempo-50-Schulstrasse birgt einige Gefahren, besonders, wenn die Zufahrt zur Autobahn gesperrt ist.»

Schutzengel mit Kellen

Die Bereitschaft, Woche für Woche für die Schüler da zu sein, ist für Meier und ihre Kolleginnen selbstverständlich. Sie sagt: «Meine Kinder sind zwar längst zur Schule raus. Aber so bleibe ich im Kontakt mit den Kleinen und kann etwas Gutes tun.» Fünfmal wöchentlich rollt sie kurz vor 13 Uhr mit ihrer leuchtend gelben Weste auf dem Fahrrad herbei und regelt während rund 30 Minuten völlig unaufgeregt den Verkehr auf der Strasse.

Insgesamt sind die sechs Lotsinnen jede Woche rund 23-mal im Einsatz und dirigieren die Schüler morgens, mittags und nachmittags sicher und gekonnt mit ihren roten Kellen über den Zebrastreifen.

Seit einem Jahrzehnt im Einsatz

Um ihre Schülerinnen und Schüler sicher über die Strasse zu kriegen, fragte die Schule Würenlos vor zehn Jahren einige Eltern für Lotseneinsätze an – darunter auch Sandra Meier, Ellen Küng und Brigitte Keller. «So kamen wir als Lotsinnen an die Schule», erinnern sie sich.

Die Gefahren seien in den vergangenen zehn Jahren nicht kleiner geworden, aber hätten sich verändert. Heute würden viele Kinder mit dem Auto zur Schule gebracht werden, was für ein erhöhtes Verkehrsaufkommen sorge. Auch die Nutzung von Kopfhörern oder Smartphones im Strassenverkehr habe zugenommen.

«Die Kinder schätzen unseren Einsatz und sind froh, dass sie die Strasse mit gutem Gefühl überqueren können», sagt Meier. Auch für die Schulleitung sind die Lotsinnen ein echter Gewinn. «Die Arbeit der Lotsinnen wird sowohl von der Schule als auch von den Eltern geschätzt. Die Schulwegsicherheit kann somit bei der Überquerung der stark befahrenen Schulstrasse garantiert werden», sagt Lukas Müller, Gesamtschulleiter der Schule Würenlos. Ebenfalls als Lotsen und Lotsinnen im Einsatz sind jeweils vor und nach dem Mittag Schülerinnen und Schüler der Oberstufe.

Auch die Lotsinnen finden nur lobende Worte für die gute Zusammenarbeit mit der Schule, der Gemeinde und den Eltern: «Wir möchten allen einen grossen Dank für das Vertrauen, das sie uns entgegenbringen, aussprechen. Die Zusammenarbeit ist toll und macht einfach nur Spass.»

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