Ärztezentrum zieht in Landi-Neubau

Der Ärztegemeinschaft Würenlos scheint der Nachwuchs zu fehlen. Nun plant sie Anfang 2023 ein Ärztezentrum beim Bahnhof.

Beat Kunz, Verwaltungsratspräsident des Ärztezentrums.zVg

Beat Kunz, Verwaltungsratspräsident des Ärztezentrums.zVg

Visualisierung des Landi-Neubaus, wo das Ärztezentrum integriert wird. Visualisierung: zVg

Visualisierung des Landi-Neubaus, wo das Ärztezentrum integriert wird. Visualisierung: zVg

In ländlichen Regionen sind Hausärzte Mangelware. Das musste offenbar auch die Ärztegemeinschaft Würenlos an der Juchstrasse erfahren. Damit die medizinische Grundversorgung auf längere Sicht gewährleistet bleibt, wurde nun die Ärztezentrum Würenlos AG gegründet. Anita Borer, Kommunikationsverantwortliche des Zentrums, erklärt: «Die Ärztegemeinschaft hat sich schon seit ein paar Jahren darüber Gedanken gemacht, wie sie mittelfristig die Hausarzttätigkeit in Würenlos sichern kann.»

Zugleich dürfte das neue Zentrum den Bedürfnissen junger Ärztinnen und Ärzte entgegenkommen. Denn immer weniger Medizinabsolventinnen und -absolventen sind bereit, eine Praxis zu übernehmen oder zu gründen. Viel Arbeit – wenig Prestige, so lautet die Begründung. Vor allem Frauen befürchten, dass das Hausarztmodell mit der Familienplanung kaum vereinbar ist.

Das barrierefreie Zentrum will zudem mit zusätzlichen Leistungen punkten. So soll neben der Geburtshilfe und Gynäkologie die Kindermedizin aufgebaut und stetig erweitert werden. «Zum jetzigen Zeitpunkt ist es allerdings zu früh, zu sagen, in welchem Umfang dies geschehen wird», erklärt Borer. Offen ist auch, wie viele Ärztinnen und Ärzte ab 2023 im Ärztezentrum tätig werden. Beat Kunz, Verwaltungsratspräsident des Ärztezentrums, versichert: «Wie viele Ärzte tatsächlich praktizieren werden, hängt von der aktuellen Nachfrage ab. Die hausärztliche und gynäkologische Versorgung wird flächenmässig und personell sichergestellt sein.» Bekannt ist, dass Hari Zvizdic von der Ärztegemeinschaft die klinische Leitung des neuen Ärztezentrums übernehmen wird. Ab Herbst 2021 verstärkt voraussichtlich Sebastian Nordbeck aus Würenlos das Praxisteam. Markus Wopmann, früherer Chefarzt der Kinderklinik am Kantonsspital Baden und Aargauer des Jahres 2017, will sich zudem als Mitglied des Verwaltungsrats einbringen: «Als Würenloser ist es für mich eine Herzensangelegenheit. Wir alle freuen uns, zusammen mit einem jungen Ärzteteam mit Verbundenheit zu Würenlos die langjährige ärztliche Grundversorgung fortzuführen».

Die Zugehörigkeit zu Würenlos war für Kunz entscheidend bei der Besetzung des Verwaltungsrats: «Im Verwaltungsrat sind Personen vertreten, die mit Würenlos verbunden sind und neben ihren Fachkenntnissen auch die Sichtweise der Region einbringen.» Im Verwaltungsrat amtieren neben Beat Kunz und Markus Wopmann die Söhne, Vizeammann und Unternehmer Nico Kunz und Bruder Timo sowie Gemeinderat Lukas Wopmann.

Wenn alles planmässig läuft, können ab Anfang 2023 im Landi-Neubau die ersten Patientinnen und Patienten behandelt werden. Für Beat Kunz ist der neue Standort ein Glücksfall: «Der Landi-Neubau beim Bahnhof Würenlos bietet das Potenzial, das Behandlungsangebot unserer Ärztinnen und Ärzte ständig zu erweitern und den aktuellen Bedürfnissen der Würenloser Bevölkerung anzupassen.»

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