Die Parteien warten ab mit Statements zur geplanten Deponie

Gegen 2000 Eingaben hat der Kanton zur Vernehmlassung zur geplanten Aushubdeponie erhalten. Von den Ortsparteien hat sich nur die GLP beteiligt.

Nur die GLP hat sich an der Vernehmlassung zur geplanten Aushubdeponie in Wüerenlos beteiligt. zVg/Archiv
Nur die GLP hat sich an der Vernehmlassung zur geplanten Aushubdeponie in Wüerenlos beteiligt. zVg/Archiv

Beim Kanton gingen um die 2000 Eingaben gegen die geplante Aushubdeponie ein. «Da in diesem Verfahren unüblich viele Eingaben gemacht wurden, gehen wir davon aus, dass die Auswertung in ungefähr zwei Monaten abgeschlossen werden kann», sagt der zuständige Raumplaner Christoph Bürgi. Nach der Auswertung wird der Kanton mit Baden Regio und der Gemeinde Würenlos das weitere Vorgehen besprechen, so Bürgi weiter.

Bevor Nägel mit Köpfen gemacht werden können, muss der Grosse Rat entscheiden. Dann muss das Würenloser Stimmvolk sein Ja zur Nutzungsänderung geben. Diese braucht es, damit im «Steindler» eine Deponie gebaut werden darf. Was sagen denn die Gemeinden zum geplanten Grossprojekt?

Fragen zu ökologischer Belastung und Verkehr

Eine Umfrage des «Badener Tagblatts» vergangene Woche hat gezeigt: Die Parteien sind zurückhaltend. Die Würenloser CVP und SVP haben sich nicht zur Vernehmlassung geäussert. Die CVP werde sich nicht gegen eine Aufnahme der Deponie im Richtplan stellen, sagte Parteipräsident Andreas Schorno gegenüber dem «Badener Tagblatt». Auch Thomas Zollinger, Präsident der SVP, sagte, seine Partei habe Verständnis für beide Seiten und nehme eine abwartende Position ein.

Nur die GLP Wettingen-Würenlos gelangte mit einer Medienmitteilung vor den Weihnachten an die Öffentlichkeit. Sie kritisiert drei Punkte des Vorhabens: Die geplanten 1,6 Millionen Kubikmeter an Aushubmaterial auf einer Fläche von 16,9 Hektaren würden einem «massiven Fremdkörper» gleichkommen. Der geplante Standort sei ungünstig und die Auswirkungen auf Natur und Umwelt schlecht. Zudem habe der Kanton schlecht begründet, warum es eine Aushubdeponie in der Region Baden überhaupt brauche.

Die Limmatwelle hat bei den restlichen Ortsparteien nachgefragt: Auch die FDP und die Initiative 5436 haben sich nicht an der Vernehmlassung beteiligt. Die Initiative 5436 hat sich wegen der Coronapandemie länger nicht mehr getroffen und deshalb nicht an der Vernehmlassung mitgemacht. Auch sie fragen sich unter anderem, wie die ökologische Belastung aussieht und wie gross das Verkehrsaufkommen sein wird. Man werde Informationen zu diesen Fragen abwarten und sich dann damit auseinandersetzen, sagt Corinne Jakob.

In zwei Punkten sieht die FDP Verbesserungspotenzial: Erstens soll regional anfallendes Material regional deponiert werden. «Gemäss Planungsbericht stammen aber nur 29 Prozent aus der Region Baden-Brugg selbst», sagt Parteipräsident Consuelo Senn. Zweitens findet die FDP, man solle zuerst bestehende Abbaustellen auf- und überfüllen. Er gibt sich auch etwas selbstkritisch: «Rückblickend hätten wir mehr machen können. Also zum Beispiel eine Mitgliederbefragung oder eine Versammlung.»

Auch Umweltschutzverbände sprechen sich gegen die Deponie aus: Der Natur- und Umweltschutzverein Würenlos hat im Dezember eine Petition mit 341 Unterschriften durchgeführt. Pro Natura lehnt das Vorhaben ebenfalls ab: Da die Deponie unmittelbar an der Grenze zum geschützten Lägerngebiet liegt, würde sie die Landschaft stark in Mitleidenschaft ziehen. «Die Deponie bedroht Feldhase, wertvolle Kulturlandschaften und Feuchtgebiete», sagte Geschäftsführer Matthias Betsche gegenüber dem «BT».

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