Bald ist klar, ob die Deponie kommt

2021 zeigt sich, ob Würenlos eine Aushubdeponie im Gebiet Steindler erhält. Zudem gehen Bauprojekte wie das Alterszentrum oder das neue Landi-Gebäude in die nächste Runde.

Die von Baden Regio geplante Aushubdeponie im Gebiet Steindler erfuhr 2020 viel Widerstand. Der Ball liegt nun beim Regierungsrat und beim Grossen Rat. zVg
Die von Baden Regio geplante Aushubdeponie im Gebiet Steindler erfuhr 2020 viel Widerstand. Der Ball liegt nun beim Regierungsrat und beim Grossen Rat. zVg

Steht dem Bau des Alterszentrums nichts mehr im Weg?

Kurz vor Ende 2020 nahm das seit langem geplante Alterszentrum in Würenlos eine wichtige Hürde: Am 8. Dezember sagte die Gmeind Ja zur Baurechtsabgabe auf der Zentrumswiese. Damit erhält die Bauherrin, die Alterszentrum Würenlos AG, während 70 Jahren das Baurecht für den Standort, auf dem das Projekt Margerite entstehen soll. Eine Erleichterung für die Bauherrin. War der Versammlung doch eine Debatte vorausgegangen, die das seit 60 Jahren angestrebte Vorhaben wieder infrage stellte. Im Oktober 2020 wandten sich Einwender gegen das Vorentscheidsgesuch der Alterszentrum Würenlos AG in einem offenen Brief an den Gemeinderat und die Bevölkerung. Sie kritisierten zum einen, dass das Vorentscheidsgesuch überraschend zurückgezogen wurde, und zum anderen das Projekt Margerite an sich. Einige Leserbriefschreiber äusserten in der Limmatwelle zudem erneut Zweifel am Standort.

Mit dem Ja zur Baurechtsabgabe ist die Bauherrin der Realisierung des Projekts ein Stück nähergekommen. 2021 müssen nichtsdestotrotz noch einige Hürden gemeistert werden, damit 2025 tatsächlich ein Alterszentrum auf der Zentrumswiese stehen wird. Die Bauherrin plant, das Baugesuch im Sommer dieses Jahres bei der Gemeinde einzureichen. Es ist jedoch damit zu rechnen, dass die Einwender gegen das Vorentscheidsgesuch auch gegen das Baugesuch Einsprache erheben werden. Dieses Vorgehen kündigten sie bereits indirekt an, als sie Gemeindeammann und Verwaltungsratspräsident der Alterszentrum Würenlos AG Anton Möckel darüber informierten, dass sie die Einsprachen bis vors Verwaltungsgericht weiterziehen werden.

Wird das Naherholungsgebiet zur Aushubdeponie?

Ein anderes Projekt, das bei manchen Einwohnern und auch Bürgern des benachbarten Otelfingens auf Widerstand stösst, ist die Deponie Steindler. Der Regionalplanungsverband Baden Regio will im gleichnamigen Gebiet eine Aushubdeponie erstellen. Dadurch sollen die Engpässe der Kiesgruben in der Region reduziert werden. Auf einer Fläche von 16,9 Hektaren sollen während neun Jahren rund 1,63 Millionen Kubikmeter an unverschmutztem Aushubmaterial abgelagert werden. Das hätte zur Folge, dass die Oberfläche der Deponie durch den Aushub um durchschnittlich 9,5 Meter angehoben wird.

Um das Projekt umzusetzen, muss im kantonalen Richtplan der Status der Deponie auf Festsetzung geändert werden, wie das «Badener Tagblatt» Anfang Dezember schrieb. Die Vernehmlassung dafür lief bis am 18. Dezember. Über 2000 Eingaben gingen gegen die geplante Deponie beim Aargauer Baudepartement ein. Allein die Interessengemeinschaft «IG Nein zur Aushubdeponie Steindler/Teufermoos» reichte 1873 ablehnende Eingaben ein. Ebenso wehrten sich Mitglieder des Natur- und Vogelschutzvereins Würenlos mit der Petition «Würenlos: Beliebtes Naherholungsgebiet Steindler erhalten – Deponie verhindern» auf der Onlineplattform petitio.ch und sammelten 341 Unterschriften. Der Ball liegt nun beim Grossen Rat und beim Regierungsrat. Sie werden 2021 darüber befinden, ob der kantonale Richtplan für die Aushubdeponie geändert wird oder nicht.

Was passiert mit der Landi?

Gewiss ist im 2021, dass die Landi Furt- und Limmattal einen Neubau errichtet. Das dreistöckige Gebäude samt Tankstelle, Waschanlage und Tiefgarage an der Grosszelgstrasse 18 kostet 23 Millionen Franken. Das Baugesuch lag bis Ende 2020 auf der Gemeinde auf. Die Arbeiten sollen im März oder April starten. Im Parterre wird die Landi einziehen. Die beiden oberen Stockwerke sind für Gewerbebetriebe reserviert. Im obersten Stock sollen überdies zwei Mietwohnungen entstehen. Die Räume sollen Ende Jahr bezugsbereit sein. Bis dahin wird die Landi im Provisorium im Lagergebäude bei der Tankstelle weiterbetrieben. Das Projekt hat auch eine Verschiebung des Knotens Bahnhof-/Landstrasse und des Bahnübergangs sowie eine Versetzung der Barriere zur Folge. Geplant ist, dass statt der heutigen einspurigen Zufahrt aus der Bahnhof- in die Landstrasse eine separate Links- und Rechtsabbiegespur realisiert wird. Der Kredit von 823000 Franken für die Umgestaltung des Knotens wurde an der Gmeind am 8. Dezember bewilligt.

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