Würenloser geben der Alterszentrum AG das Baurecht an der Wintergmeind

167 Stimmberechtigte nahmen an der Versammlung in der Mehrzeckhalle teil. Die Mehrheit hat auch keine Einwände gegen die Einführung der «Smart Meter».

167 Stimmberechtigte nahmen an der Wintergmeind in der Würenloser
167 Stimmberechtigte nahmen an der Wintergmeind in der Würenloser

Wer an der Würenloser Gemeindeversammlung teilnehmen wollte, musste genug Sitzleder einpacken: 14 Themen standen auf der Traktandenliste. Von den 4196 Stimmberechtigten fanden deren 167 den Weg in die in vier Sektoren eingeteilte Mehrzweckhalle.

Zügig führte Gemeinderat Lukas Wopmann (BDP) durch Rechnung 2019 und Budget 2021. Die Rechnung schliesst mit einem Plus von 4,2 Millionen Franken ab. Die Gemeinde habe einerseits weniger Geld ausgegeben als geplant und konnte andererseits mehr Steuern einnehmen, erklärte Wopmann. Das Budget 2021 sieht ein Plus von 638000 Franken vor. Es beinhalte aber sehr viele Unsicherheiten wegen der Coronapandemie.

Für die Abstimmung verlassen die Verwaltungsräte die Halle

Bereits um 20.15 Uhr konnte Gemeindeammann Anton Möckel (parteilos) zum wohl wichtigsten Traktandum des Abends überleiten: zum Baurecht für die Alterszentrum Würenlos AG. Als Erstes nahm er zur Kritik Stellung, dass er sowohl Gemeindeammann als auch Verwaltungsratspräsident der AG ist. «Die AG ist zu 100 Prozent im Besitz der Gemeinde. Und ich hatte das breiteste Wissen übers Bauen. Da war es naheliegend, dass ich das Amt des Präsidenten übernehme.» Er verwies zugleich darauf, dass er für die Abstimmung die Halle verlassen werde. Das gelte auch für Gemeinderat Markus Hugi (FDP), der ebenfalls im Verwaltungsrat sitzt, sowie für die anderen anwesenden Verwaltungsräte. «Damit die Leute frei entscheiden können.» Dann ging es um die Details des Baurechts: Es soll für 70 Jahre an die AG übergehen. Das Baurecht soll beim Spatenstich beginnen. Und Möckel stellte klar: «Wir stellen nur das Bauland zur Verfügung. Es ist noch keine Genehmigung für ein Gebäude.»

Im Anschluss eröffnete der Gemeindeammann die Fragerunde. Die meisten Votanten äusserten sich positiv. «Wenn man den Gemeinderat erreichen will, kann man das sehr schnell. Da muss man keinen anonymen Brief in 4000 Haushalte verteilen», sagte etwa ein Anwohner. Und eine andere Würenloserin appellierte an die Anwesenden, zugunsten der Gesellschaft und der älteren Leute persönliche Interessen zurückzustellen. Beide erhielten nach ihren Stellungnahmen Applaus. Dem gegenüber stand ein Votum, bei dem es um die ungelöste Erschliessung geht. Der Gemeindeammann antwortete, man sei daran, eine Lösung dafür zu suchen, und bat um Geduld.

Im Anschluss verliessen die anwesenden Verwaltungsräte die Halle. Vizeammann Nico Kunz (FDP) übernahm. Mit 145 zu 6 Stimmen sprechen sich die Würenloser Stimmberechtigten dafür aus, dass die Alterszentrum Würenlos AG das Baurecht für die Zentrumswiese bekommt. Mit 137 zu 9 Stimmen erlaubt der Souverän dem Gemeinderat zudem, den dafür benötigten Baurechtsvertrag abzuschliessen.

Stimmberechtigte lehnen den

 

Rückweisungsantrag klar ab

Im Vorfeld ebenfalls zu reden gab die Einführung von intelligenten Stromzählern, den «Smart Meter». Sie sollen die bisherigen Zähler, die von Hand abgelesen werden müssen, ersetzen. Die «Smart Meter» senden die Daten via Stromnetz an den Stromanbieter. Die Gemeinde will die neuen Zähler in den kommenden drei Jahren installieren. Dafür beantragte sie bei den Stimmberechtigten einen Kredit von 1,85 Millionen Franken. Die «IG Mitsprache 5G z Würelos» stellte, wie angekündigt, den Rückweisungsantrag des Traktandums. Man wolle zuerst eine Regelung anfertigen, damit die Stromzähler möglichst wenige Strahlen ins Haus bringen. Kunz verwies erneut auf die Fachkompetenz der «e-sy AG», einer Firma, die im Aargau extra für die Beschaffung der neuen Zähler gegründet wurde. Der Souverän vertraute ebenfalls darauf. Er lehnt den Rückweisungsantrag mit 99 zu 28 Stimmen ab. Und nimmt den Kredit in der nächsten Abstimmung klar an.

Die Würenloser Stimmberechtigten nahmen auch alle weiteren Traktanden, etwa die Einbürgerung von 17 Personen oder mehrere Kredite, an.

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