Der Trubel fehlt

Vor eineinhalb Monaten ist der Schulhausabwart Heinz Wey nach - 26 Jahren an der Bezirksschule Wettingen in Pension gegangen.

Vermisst den Trubel an der Bezirksschule: der ehemalige Schulhausabwart Heinz Wey. Foto: ska
Vermisst den Trubel an der Bezirksschule: der ehemalige Schulhausabwart Heinz Wey. Foto: ska

Aus der grossen, hellen Hauswart-Wohnung müssen Heinz Wey und seine Frau Ende Juli ausziehen. Fluch und Segen zugleich, denn die Wohnung ist über eine Tür direkt mit der Bezirksschule verbunden – Geräusche aus der Turnhalle und vom Gesangsunterricht sind deutlich hörbar – und der Abschied von der Schule fällt Heinz Wey auch so schon schwer genug. «Es ist seltsam, so nah bei der Schule zu sein. Die Kinder fehlen mir und der Kontakt mit den Leuten – mit den 550 Schülern und 50 Lehrern, die ich vorher jeden Tag gesehen habe», berichtet Wey. Der Trubel im Schulhaus fehle ihm, und auch die Regelmässigkeit des Tagesablaufs: «Die Zeit ist jetzt doppelt so lang.» Denn ausschlafen könne er im Moment noch nicht, zu lange musste er früh aufstehen.

Sobald der Sommer kommt, werde es aber sicher besser. Ausserdem würden viele Leute aus seinem Bekanntenkreis zurzeit ebenfalls pensioniert, mit denen er dann etwas unternehmen könne. Und seine Frau beende im März ebenfalls ihre Stelle an der Schule – sie hat das Amt zusammen mit ihrem Mann ausgeführt. «Ohne meine Frau hätte ich mir den Job nicht vorstellen können», sagt Heinz Wey. «Sie hat die ganze Wäsche gemacht und alles geflickt – ich könnte das gar nicht», gibt er zu.

Zurzeit geht er viel spazieren und Velo fahren oder hütet die Kinder seiner Tochter. Auch auf dem Eisfeld stehe er oft – seine Tochter ist Eiskunstlauftrainerin.

Und dann fällt ihm doch noch etwas Gutes ein: Er müsse nun nicht mehr die ganzen Telefone annehmen; sämtliche Störungsmeldungen der Heizung liefen beispielsweise übers Hauswarttelefon. Nun könne er abends in Ruhe schlafen gehen, ohne im Hinterkopf zu haben, dass er um 24 Uhr wieder raus müsse, um die Heizung zu kontrollieren.

Verändert habe sich am Hauswart-Job im letzten Vierteljahrhundert sicher die Auslastung: Von 8 bis 22 Uhr sei das gesamte Schulhaus heute komplett belegt. «Das war früher nicht so – wir mussten am Ende den richtigen Moment erwischen, wenn die Garderoben einmal kurz leer waren, um sie putzen zu können», berichtet Wey. Ansonsten habe sich aber – abgesehen von der Computerisierung, die auch im Hauswartwesen Einzug gehalten habe – weniger geändert, als man vielleicht meine. «Mit den Schülern hatte ich es stets gut – der Grossteil ist freundlich und hilfsbereit. Das hat sich in den 26 Jahren nicht geändert, der Respekt war immer da», so Wey.

Am 1. Juni kommt der neue Hauswart an die Bezirksschule. Zurzeit behilft man sich mit einer Übergangslösung. «Da zeige ich mich lieber nicht», schmunzelt Heinz Wey.

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