Der Bisherige Haas und der Neue Wassmer bilden Spitze

Vogel gratuliert Haas: Die ehemalige Präsidentin der FDP-Ortspartei, Yvonne Vogel, gratuliert Markus Haas. 	Melanie Bär

Vogel gratuliert Haas: Die ehemalige Präsidentin der FDP-Ortspartei, Yvonne Vogel, gratuliert Markus Haas. Melanie Bär

Jubel bei Christian Wassmer und der Präsidentin der Mitte-Ortspartei, Ursi Depentor, während der Wahlfeier. 	bär

Jubel bei Christian Wassmer und der Präsidentin der Mitte-Ortspartei, Ursi Depentor, während der Wahlfeier. bär

Philippe Rey gratuliert Markus Haas an dessen Wahlfeier. 	bär

Philippe Rey gratuliert Markus Haas an dessen Wahlfeier. bär

Orun Palit mit seinen Parteikolleginnen und -kollegen bei sich zu Hause. bär

Orun Palit mit seinen Parteikolleginnen und -kollegen bei sich zu Hause. bär

Im zweiten Wahlgang wurde Markus Haas zum Ammann und Christian Wassmer zum Vizeammann gewählt. Trotz Kontinuität gibts auch Wandel, verspricht der neugewählte Ammann Haas.

«Jetzt kommt meine Lieblingsbeschäftigung», sagte der neu gewählte Gemeindeammann Markus Haas (FDP) leicht ironisch, als er am Sonntag um halb fünf in der Weinbauhalle des Winzers Christian Steimer das Wort ergriff. Parteikollegen, Freunde, Familie und seine Gemeinderatskollegen hatten sich dort eingefunden, um dem 60-Jährigen zu gratulieren. Im zweiten Wahlgang ist er mit 2960 Stimmen zum neuen Gemeindeammann gewählt worden. Orun Palit (GLP) hatte 262 Stimmen weniger erhalten. «Ich habe nur eine Siegesansprache vorbereitet», sagte Haas lachend. Als Optimist sei er zuversichtlich gewesen, dass er die Wahl schaffe: «Ich nehme die Aufgabe mit Stolz, Respekt und mit einem klaren und positiven Blick nach vorne an.»

Trotz Zuversicht – ihm sei ein Stein vom Herzen gefallen, als er von der Wahl erfahren habe. Diese wurde erst um 14 Uhr verkündet, nachdem die Stimmen zweimal gezählt worden waren. «Ich hatte mit Orun einen sehr guten Konkurrenten», sagte Haas. Orun Palit hatte den Sprung in den Gemeinderat im September auf Anhieb geschafft, unterlag als Ammannkandidat nun Haas.

«Ich musste damit rechnen, dass es knapp wird», sagte der 60-Jährige: «Ich weiss, dass meine Ideen kontrovers sind.» In seinem Wahlkampf hatte er betont, dass es mit seiner Wahl zum Wandel komme, zudem sah er Sparpotenzial. «In der jetzigen Konstellation wird es eher Kontinuität geben, ich werde versuchen, Allianzen zu schmieden», so Palit.

Wandel und Kontinuität

«Mit mir gibt es genauso einen Wandel», sagte Haas und wies auf den neu zusammengesetzten Gemeinderat sowie die neuen Voraussetzung in der Geschäftsleitung hin. «Der Wandel kommt automatisch, ich bin breit aufgestellt und habe nicht nur die Finanzen im Vordergrund», so Haas. Er freue sich, mit der Gesamtrevision der Allgemeinen Nutzungsplanung (Anup), dem Hochwasserschutz und dem neuen Oberstufenzentrum die Zukunft von Wettingen mitzugestalten.

In der neuen Amtsperiode steht der Gemeindeammann nicht mehr dem gesamten Personal vor und kümmert sich mehr um strategische Aufgaben. Neu wird das Ammannamt nicht mehr als Vollzeitjob, sondern im 80-Prozent-Pensum ausgeführt. Er will sein Fachgeschäft deshalb im kleinen Rahmen weiterführen, wenn auch künftig ohne Ladengeschäft.

«Vorwärtsschauen und anpacken»

Mit 3155 Stimmen wurde Christian Wassmer (Mitte) zum neuen Vizeammann gewählt. Philippe Rey (parteilos) erzielte 712 Stimmen weniger. Auf dem Weg ins Ladenlokal der Weinstern Wettingen AG, wo Wassmer auf seinen Sieg anstiess, sei ihm von wildfremden Personen zur Wahl gratuliert worden. «Diese Wertschätzung ist unheimlich schön und ein Lohn für die 18 Jahre Arbeit in der Lokalpolitik», sagte der ebenfalls 60-Jährige. Während seiner Siegesrede tauschte er das orange Einstecktuch mit einem mit Wettinger Wappen und begründete: «Ich bin jetzt Repräsentant aller Wettinger.» Er sei froh, dass der Wahlkampf vorbei ist, «nun können wir vorwärtsschauen, die Ressorts verteilen und anpacken».

Der jetzige Vizeammann Markus Maibach (SP) hatte das Ressort Finanzen inne, an dem auch Wassmer aufgrund seiner beruflichen und politischen Erfahrung interessiert ist. Auch Orun Palit, der als Vermögensberater arbeitet und sich im Wahlkampf für eine Globalbudgetierung aussprach, würde gerne das Finanzressort übernehmen. «Auch wenn ich der Meinung bin, dass der Gemeindeammann das übernehmen sollte, weil er dafür gradstehen muss.» Am 11. Dezember wird der neu zusammengesetzte Gemeinderat die Ressortverteilung vornehmen.

Zurück im Alltag

Trotz Niederlage ist Orun Palit froh, dass die Wahlen vorbei sind: «Nun kann ich mein Leben wieder planen.» Zusätzlich zu seinem Gemeinderatsamt wird er im 70-Prozen-Pensum als Vermögensverwalter weiterarbeiten.

Auch Philipp Rey nahm seine Nicht-Wahl gelassen: «Ich gratuliere allen Gewählten und hoffe auf eine teamorientierte Zukunft.» Seinen sonntäglichen Schwumm im Tägi hat er auch am Wahlsonntag nicht ausgelassen und anschliessend dem neugewählten Markus Haas persönlich gratuliert.

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