Das Bahnhofareal wird gestaltet

45 Eingaben wurden zur Gestaltung des Bahnhofareals gemacht. Nun liegt der Gestaltungsplan öffentlich auf.

Gemeindeammann Roland Kuster bezeichnet den Planungsprozess als Glücksfall. Archiv
Gemeindeammann Roland Kuster bezeichnet den Planungsprozess als Glücksfall. Archiv

Seit neun Jahren befassen sich der Gemeinderat und die Grundeigentümer mit der Gestaltung des Bahnhofareals. «Um an guter und perfekt erreichbarer Lage ein zukunftsträchtiges neues Quartier entstehen zu lassen», sagte Gemeindeammann Roland Kuster an der Medienorientierung. Das heute vor allem gewerblich genutzte Gebiet soll zu einem neuen (Wohn-)Quartier werden. Kuster machte keinen Hehl daraus, dass diese Chance im Moment nicht genutzt wird und das Bahnhofareal eine schlechte Visitenkarte für Wettingen sei. Das soll sich nun ändern. «Wir sind einen Schritt weiter im Prozess», so Kuster.

Die Gemeinde hat die Mitwirkungseingaben ausgewertet, die von Privatpersonen, Firmen, Vereinen, Stiftungen, Genossenschaften und politischen Parteien letztes Jahr gemacht wurden. Gesamthaft sind 45 Eingaben mit 189 Einzelanträgen gemacht worden. «Das zeigt, wie gross das Interesse ist», sagte Kuster. Die Anliegen wurden entgegengenommen, geprüft und beantwortet. Am Montagabend informierte der Gemeinderat die Bevölkerung über die eingegangen Hinweise zu Städtebau, Freiraumplanung, Verkehr, Umwelt und Drehscheibefunktion. Ein Teil davon ist nun in den Gestaltungsplan eingeflossen, der seit Montag öffentlich aufliegt.

Am grundsätzlichen Städtebaukonzept wird festgehalten. Und trotzdem haben die eingereichten Anträge Einfluss: Es wurde beispielsweise eine Obergrenze für die Parkierung des Individualverkehrs festgelegt und es soll mehr Parkplätze für Fahrräder und weniger für Autos geben. «Mit den Änderungen lässt der Gestaltungsplan jetzt mehr Spielraum zu, um auf Forderungen von Anwohnern und nach Grünräumen eingehen zu können», sagt Martin Valencak von der Bau- und Planungsabteilung. Um den geplanten Kindergarten herum soll beispielsweise ein «attraktiver, ausgedehnter Freiraum aufspannen». Und auch das Ein- und Ausfahren von historischen Dampflokomotiven soll am Bahnhof weiter möglich sein. «Auch das war ein Anliegen, das im Mitwirkungsverfahren einging», so Kuster.

Seit Montag liegt der Gestaltungsplan für das Bahnhofareal auf. Im Gegensatz zum abgeschlossenen öffentlichen Mitwirkungsverfahren können sich jetzt nur noch Betroffene «mit schutzwürdigen eigenen Interessen» einbringen.

«Im besten Fall ist das Planungsverfahren in rund einem Jahr abgeschlossen», so Valencak. Dann könnten die Grundeigentümer ihre Baueingaben machen. Wie schnell sie das tun, kann die Gemeinde nicht beeinflussen. «Aber wir haben Signale, dass es dann schnell geht», sagt Kuster. Die Grundeigentümer SBB und Post wollen auf ihrem Areal selber investieren, Debrunner Acifer und Lägern-Plastic hingegen seien in Diskussionen mit möglichen Investoren. Ebenso wie die Gemeinde hätten auch sie ein Interesse an einer qualitativen Entwicklung des Areals. «Das ist für uns ein Glücksfall», sagt Kuster. Denn sofern sich die Grundeigentümer an die aktuell gültige Bau- und Nutzungsordnung (BNO) halten, kann die Gemeinde ihnen nämlich nicht vorschreiben, wie sie ihr Land nutzen.

Informationen zum Mitwirkungsverfahren und Gestaltungsplan unter www.wettingen.ch/entwicklungsplanung.

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