«The Dudes» trinken am liebsten Herrgöttli

Der neu gegründete Verein «The Dudes» widmet sich dem Gebräu im Zwei-Deziliter-Glas. Was hat es damit auf sich?

Ein Foto <em>aus den Gründungstagen im vergangenen Herbst. Mittlerweile umfassen «The Dudes» 20 Mitglieder.</em><em>zVg</em>
Ein Foto <em>aus den Gründungstagen im vergangenen Herbst. Mittlerweile umfassen «The Dudes» 20 Mitglieder.</em><em>zVg</em>

Sie nennen sich «The Dudes», haben 20 Mitglieder und bezeichnen sich als «ersten und einzigen Herrgöttliverein der Schweiz».

So ist es nicht weiter verwunderlich, dass das Interview in einer Beiz stattfindet. Die Mitglieder, die an diesem Abend Auskunft geben werden, haben sich bereits um vier Herrgöttli versammelt. Die Zwei-Deziliter-Gläser tragen das Logo des Vereins. «Bei der Gründung im vergangenen Oktober hatten wir neun Mitglieder», blickt Aktuar Jonas Schmidli zurück. Vizepräsident Severin Egloff ergänzt: «Wir haben alle die gleichen Interessen, was die Geselligkeit anbelangt.» Sie sind beide Gründungsmitglieder. Entstanden ist der Verein aus einem Kollegenkreis, viele der Mitglieder sind auch im Turnverein Wettingen aktiv. Nur Biertrinker seien sie aber keinesfalls. «Die Idee, einen Verein zu gründen, entstand an der letzten Badenfahrt», sagt der Aktuar. Dies mit dem Hintergedanken, an der nächsten Ausgabe des Festes mit einem eigenen Stand aufzufahren.

Ein Neumitglied der ersten Stunde ist Simon Huser. «Ein mittelfristiges Ziel ist, an einem Wettiger Fäscht mitzumachen», sagt er. Die Teilnahme am Jubiläum 2020 kommt aber nicht infrage: «Wir sind zu wenig Mitglieder. Ausserdem wollen wir dem Turnverein nicht die Helfer wegnehmen», sagt Schmidli.

Jedes Neumitglied erhält beim Eintritt in den Verein ein Set von sechs eigenen Herrgöttli-Gläsern. «Wir liessen sie extra mit unserem Logo bedrucken», sagt Huser. Die erste Lieferung umfasste 120 Gläser. Die zweite 150 Stück – und steht beim Hersteller abholbereit. Ganz neue Mitglieder müssen sich noch etwas gedulden.

Ein solcher «Frischling» ist Mathias Scherer. Er gesellt sich etwas später zur Runde. Und bestellt sich eine Stange. «Noch haben sich nicht alle ans Herrgöttli trinken gewöhnt» meint Egloff.

Die Mitglieder sind im Alter von 22 bis 35 Jahren. Unter ihnen weilen Handwerker, Studenten, Büromitarbeiter. Eine Studentenverbindung, die für ihren Bierkonsum bekannt sind, seien sie keineswegs. Was hat es denn mit diesen Herrgöttli auf sich? «Wenn jemand in einer Beiz ein Herrgöttli bestellt, möchte er damit signalisieren, dass er bald nach Hause gehen wird», erklärt Egloff. «Manchmal werden es auch zwei, drei Herrgöttli.» Bei der jüngeren Generation sei das Wissen um das Herrgöttli nicht mehr vorhanden. Viele kennen nur die Stange. «Wir möchten das ‹Herrgöttli› wieder aufleben lassen». Bei möglichen Teilnahmen an Festen würde dieses Mass denn auch zentraler Bestandteil sein.

Anfangs hätte es schon Leute gegeben, die skeptisch auf ihren Verein reagiert hätten. «Man hat uns etwas belächelt», sagt Schmidli. Mittlerweile seien sie aber akzeptiert. «Man sieht, dass wir uns engagieren.» Bald schon hält der Verein seine erste Generalversammlung ab. Auch das Jahresprogramm steht: Bräteln auf der Limmat, Wandern im Herbst. «Bewegung ist uns sehr wichtig», sagt Huser.

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