Suche nach reiner Farbe

Der Würenloser Maler Christov Frey stellt vom 13. September bis 24. Oktober in der Gemeindegalerie Spreitenbach malerische Werke aus den letzten sieben Jahren aus.

Gemälde von Christov Frey. Foto: zVg
Gemälde von Christov Frey. Foto: zVg

Christov Freys Malerei ist ungegenständlich und von einer leuchtenden Farbigkeit geprägt. Klare, meistens schwarze Konturen begrenzen die geometrischen und bisweilen organisch wirkenden Formen.

Frey ist in den Räumen des Klosters Wettingen aufgewachsen, besuchte die Kunstgewerbeschule Zürich und war viele Jahre als Lehrer für bildnerisches Gestalten an der Bezirksschule Wettingen tätig. Seit 2004 arbeitet er beinahe täglich im Atelier in Nussbaumen.

Was streng komponiert wirkt, ist bei Christov Frey ein wochenlanger, oft jahrelanger Prozess, der ihn zu einer immer deutlicheren Bildkomposition führt. Christov Frey beginnt seinen Arbeitsablauf mit einer spontanen, frei improvisierten Malschicht, die etwas an die lyrische Abstraktion der französischen Malerei der Fünfzigerjahre erinnert. Frey schält dann in langen Arbeitsprozessen immer klarere Formen aus den expressiven Elementen. Kreissegmente, konzentrische Kreise und Rechtecke treffen auf Formen, die stark an mikroskopische Vergrösserungen von Zellstrukturen und biologische Schnitte erinnern. Frey übermalt dabei immer wieder, sucht exakte Umrisse, lässt Farben aufeinanderprallen und trennt sie dann aber auch immer wieder mit Schwarz ab. Die Farbe wird immer reiner, leuchtender und führt in einzelnen Bildern auch zur optischen Irritation. Die parallelen Muster beginnen in diesen Arbeiten wie in der Op-Art zu schwingen, die Kontraste sind so hoch, dass verwirrende Bewegungen entstehen. Andere Bilder erinnern durch die schwarze Kontur an Glas- oder Mosaikarbeiten. Der lange Arbeitsprozess lässt sich bei vielen Werken nur erahnen, die Farbe ist oft frisch und rein aufgetragen und lässt nur selten einen Blick auf untere Schichten zu. Frey versteht sich aber weder als expressiver, noch als Op-Art-Künstler. Für ihn steht die Suche nach der reinen Farbe im Zentrum. So hat Frey auch Bilder, die er bereits früher ausgestellt hatte, für die neue Ausstellung wieder übermalt und weiterentwickelt. Die Suche scheint nie aufzuhören.

Gemeindehaus Spreitenbach, Poststr. 13, Vernissage: Freitag, 13. September, 19–21 Uhr, kurze Einleitung und Apéro. Dauer der Ausstellung: 13. September–24. Oktober. Öffnungszeiten: Mo, 8.30–11.30/ 13.30–18.30; Di–Do, 8.30–11.30/ 13.30–16; Fr, 8.30–15 Uhr.

www.gemeindegalerie.ch

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